“Die derzeitige Situation zeigt, die Finanzierung des ÖPNV muss auf tragfähige Beine gestellt werden. Die Zukunft kann nur ein umlagefinanzierter, fahrscheinfreier Busverkehr sein“, stellt Marion Josten, Fraktion DIE LINKE im Rat der Stadt Hamm, klar. Im Zuge der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona Pandemie sind die Fahrgastzahlen in Hamm stark rückläufig. Den Betreibern fehlen somit die Einnahmen aus Fahrkartenverkäufen.
Trotzdem sei es unabdingbar die Infrastruktur des öffentlichen Personennahverkehrs aufrecht zu erhalten, so Josten weiter. “Durch die derzeitige Krise zeigt sich besonders deutlich der Widersinn, die Finanzierung eines sozial- und klimapolitisch sinnvollen Mobilitätsangebots in Abhängigkeit von den Ticketverkäufe zu gestalten. Als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge muss der Busverkehr in Hamm bedarfsgerecht ausgestaltet und über öffentliche Gelder gegenfinanziert werden. Wie in der Gesundheitspolitik muss man auch hier feststellen: Die Instrumente des Marktes regeln es nicht.”
“Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sozial gerechte Mobilität mit den Anforderungen des Klimawandels zu verknüpfen. Ein gut ausgebauter Busverkehr vermindert die Schadstoffemissionen, Straßenabnutzung, Lärmbelästigung und Flächenverbrauch für alle Menschen in dieser Stadt. Daher ist es grundlegend falsch, ausgerechnet jene am Stärksten an den Kosten des ÖPNV zu beteiligen, die diesen auch nutzen”, so Josten. Immer wieder hat die LINKSFRAKTION im Rat Vorstöße unternommen, um den Busverkehr in Hamm fahrscheinfrei zu gestalten.
Bislang stieß sie auf den Widerstand der Mehrheit des Rates aus CDU und SPD. “In der jetzigen Situation zeigt sich, es ist eine politische Entscheidung, ob und welchen ÖPNV wir in dieser Stadt haben. Die Ticketpreise sind willkürlich festgelegt und laufen den klima- und sozialpolitischen Zielen entgegen. Wir brauchen ein Busangebot in Hamm, in das die Menschen gerne einsteigen und das, ohne vorher das Kleingeld im Portemonnaie zählen zu müssen!”
Quelle: LINKE Hamm