“Das Coronavirus führt uns allen deutlich vor Augen, wie wichtig die flächendeckende Krankenhausstruktur ist. Auch der oder die Letzte müsste nun bemerkt haben: Der Markt wird es nicht richten”, sagt Alisan Sengül, Fraktionsvorsitzender der LINKEN im Rat. Mit einem Antrag an den Rat der Stadt Hamm hatten die LINKEN den Erhalt des Krankenhauses in Bockum-Hövel ein weiteres Mal eingefordert. “Unser Antrag wird in der kommenden Ratssitzung behandelt. Uns war das Thema zu wichtig, um es ohne Diskussion abzustimmen. Wir hoffen, dass angesichts der Corona-Pandemie jedem und jeder klar geworden ist, dass die Gesundheitsversorgung der Menschen nicht durch marktwirtschaftliche Steuerung erfolgen kann. Gesundheit ist keine Ware. Deswegen halten wir auch daran fest, den Krankenhausstandort notfalls in kommunaler Trägerschaft fortzuführen.”
Sengül weist auch auf die gemeinsame Erklärung der Fraktionen von CDU, SPD und LINKEN sowie der Gruppen im Rat zur Corona-Pandemie hin. Dort stellen die Mandatsträger*innen fest, dass es dringend geboten sei, die Gesundheitsinfrastruktur zu schützen. “Das ist vollkommen richtig. Wir können froh sein, dass unsere Krankenhausstrukturen in der Stadt aktuell noch flächendeckend vorhanden sind. Um den Standort des St. Josef Krankenhauses zu erhalten, müssen allerdings von Seiten der Stadt endlich ernsthafte Schritte unternommen werden”, so Sengül weiter.
Die beabsichtigte Schließung durch die Franziskaner Stiftung folge wirtschaftlichen Erwägungen. Das liege an einem durch die Bundesregierungen der letzten zwei Jahrzehnte – also unter Beteiligung von SPD, Grünen, CDU und FDP – geschaffenen Gesundheitsmarkt. DIE LINKE hält dagegen: “Krankenhäuser müssen sich nicht rechnen, sondern vornehmlich Menschen gesund machen.”
Quelle: DIE LINKE