Regisseur Markus Kopf vom WLT hat aus Büchners Vorlage ein temporeiches, spannendes Stück geschaffen, schlicht, düster und absolut eindringlich. Zu sehen am Donnerstag, 16. November, um 19:30 Uhr im Kurhaus. Wie gewohnt gibt es vorher um 18:45 Uhr für alle Interessierten ein Einführungsgespräch, in dem Fakten und Hintergründe zum Stück näher beleuchtet werden.
Er spürt mehr, als er sich selbst einzugestehen traut. Er bemerkt mehr, als gut für ihn ist. Mit jeder Verpflichtung wächst seine Verstörung. Und doch macht er alles mit. Auch wenn ihm durch die Konfrontation mit Vorgesetzten und Bessergestellten, eigentlich jeder Person, der er begegnet, das eigene Selbst mehr und mehr entgleitet. Der Hauptmann, für den er zusätzlich als Diener arbeitet, erniedrigt und demütigt ihn, der skrupellose Arzt missbraucht ihn zu Forschungszwecken und seine geliebte Marie beginnt eine Affäre mit einem Tambourmajor.
Woyzeck ist der ewig Getriebene. Einer, mit dem alle meinen machen zu können, was sie wollen. Er ist der Prototyp des erniedrigten Individuums in einer Gesellschaft, in der jeder ohne Rücksicht nur auf sein eigenes Wohlergehen bedacht ist. Der sich aber immer wieder aufrichtet. Bis schließlich der Punkt erreicht ist, an dem er zerbricht und endlich zurückschlägt.
Autor Georg Büchner stirbt im Februar 1837 in Zürich mit gerade einmal 23 Jahren. Zu dem Zeitpunkt hat er es mit der Flugschrift „Der hessische Landbote“ bereits geschafft, sich in deutschen Landen zu einem verfolgten Staatsfeind zu machen. Seine Stücke „Dantons Tod“ und „Leonce und Lena“ sind Klassiker der deutschen Literatur. In seinem Nachlass wird das Manuskript eines Stückes gefunden, das den damals sehr bekannten Fall eines ehemaligen preußischen Soldaten aufgreift – „Woyzeck“. Ein Stück, das Fragment geblieben ist und uns gerade deshalb so viel über unser Leben erzählt.
Regisseur Markus Kopf vom WLT hat aus der Vorlage ein temporeiches, spannendes Stück geschaffen, schlicht, düster und absolut eindringlich. Das mit herausragenden Darstellern glänzt, insbesondere der bravouröse Mike Kühne in der Titelrolle. Ein Klassiker, den man zu kennen glaubt – frisch, spektakulär und unterhaltend in Szene gesetzt.
Einen Klassiker ganz neu erleben: Karten für diesen besonderen Theaterabend gibt es beim Kulturbüro der Stadt Hamm, den bekannten Vorverkaufsstellen und online unter kultur.hamm.de
Quelle: Stadt Hamm