Bilanz der behördlichen Aktivitäten im Zusammenhang mit delinquenten Kindern und Jugendlichen

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v.l.n.r.: Polizeipräsident Thomas Kubera, EK-Leiterin Kriminalhauptkommissarin Antje Fritz, Oberbürgermeister Marc Herter

Eine Bilanz der intensiven Zusammenarbeit von Stadt Hamm, Polizei Hamm und der Staatsanwaltschaft Dortmund, Zweigstelle Hamm, haben Oberbürgermeister Marc Herter und Polizeipräsident Thomas Kubera am Mittwoch, 30. August, in einem Pressegespräch vorgestellt.

Im Rahmen eines erfolgreichen Vorgehens gegen die Kinder- und Jugendkriminalität in Hamm haben Stadt und Polizei ihre Maßnahmen konzentriert gebündelt. Beteiligt daran waren neben der Polizei Hamm und Staatsanwaltschaft mehrere Ämter der Stadt: das Jugendamt, die Jugendhilfe im Strafverfahren, das Schulamt sowie der Kommunale Ordnungsdienst.

Neben einem umfangreichen Präsenz- und Kontrollkonzept waren auch Maßnahmen der Strategischen Fahndung sowie die Einrichtung einer Ermittlungskommission (EK) Teil der polizeilichen Aktivitäten.

Parallel wurde dies durch städtische Maßnahmen begleitet: Die Kinder und Jugendlichen sowie deren Familien wurden engmaschig betreut und erhielten familientherapeutische Angebote. Zudem wurden jugendliche Straftäter in stationären Wohngruppen außerhalb Hamms untergebracht und damit fernab des gewohnten Umfelds. In Fällen, in denen Eltern nicht kooperieren konnten oder wollten wurden gerichtliche Maßnahmen eingeleitet, um den Eltern das Sorgerecht (vorübergehend) zu entziehen.

Seit Einrichtung der Ermittlungskommission am 4. Mai konnten die Ermittler bis Ende August insgesamt 200 Straftaten aufklären und konzentriert bearbeiten. 111 Verfahren hat die EK einer insbesondere im Fokus stehenden Gruppe zugeordnet, die hauptsächlich im Innenstadtbereich agierte. 58 Tatverdächtige im Alter zwischen zwölf und 19 Jahren konnten identifiziert werden. 89 Personen wurden Opfer dieser Gruppe.

Im Zentrum der Gruppe aus der Innenstadt standen sieben Hauptakteure – gegen drei von ihnen im Alter von 14 bis 17 Jahren konnten über die Staatsanwaltschaft Untersuchungshaftbeschlüsse aufgrund von Wiederholungsgefahr erwirkt werden. Ein 14-Jähriger ist aktuell noch auf der Flucht und wird mit internationalem Haftbefehl gesucht.

Mehr als 70 Prozent der begangenen Straftaten waren Rohheitsdelikte wie gefährliche Körperverletzung oder Raub, knapp 80 Prozent der Tatverdächtigen sind männlich.

Seit der Vollstreckung der Haftbefehle kam es kaum noch zu Straftaten von Jugendlichen der im Fokus stehenden Gruppe.

Polizeipräsident Thomas Kubera stellt fest: „Die aktuellen Aktivitäten der Behörden, Institutionen und Schulen haben sich absolut bewährt! Sie sollen auch nach Abschluss der Ermittlungsmaßnahmen unter dem Dach der Sicherheitskooperation von Stadt und Polizei institutionalisiert werden. Wir schöpfen alle uns zur Verfügung stehenden Mittel aus, um gegen Kinder- und Jugendkriminalität vorzugehen. Die Haftbefehle zeigen: Das Alter schützt bei herausragender Delinquenz nicht vor einschneidenden Konsequenzen!“

Oberbürgermeister Marc Herter betont: „Uns war es wichtig, dass wir behördenübergreifend schnell handeln, damit sich aufbauende Strukturen jugendlicher Kriminalität nicht nachhaltig festigen – und das haben wir gemeinsam geschafft. Mit unserem gemeinsamen Vorgehen haben wir nicht nur die jugendlichen Täter und deren Taten im Blick, sondern wir kümmern uns auch intensiv um die Opfer. Die erfolgreiche Sicherheitskooperation werden wir weiterhin fortsetzen. Wir wollen den Kindern und Jugendlichen, gerade den jungen Mitläufern, helfen und ein Abrutschen in die Kriminalität verhindern – aber klar ist: Wenn es nötig ist, dann greifen wir mit allen Mitteln durch.“

Quelle: Polizei Hamm

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