Das Eröffnungskonzert am Pfingstsonntag, 28. Mai, um 19:00 Uhr im Kurhaus spannt mit Robert Schumanns Klavierkonzert a-Moll und Gustav Mahlers 1. Sinfonie zwei grundverschiedene Meisterwerke der Romantik zusammen.
Schumanns Klavierkonzert ist nichts für Virtuosen, die ihre Fingerfertigkeit zur Schau stellen möchten. Es verlangt einen feinfühligen Interpreten, der sich auf den Gefühlsgehalt konzentriert und sich auf einen engen Dialog mit dem Orchester einlässt. Damit empfiehlt sich das Stück für die Solistin dieses Abends, die georgische Pianistin Elisabeth Leonskaja, die als „Grande Dame“ der russischen Klavierschule gilt. Bevor sie 1978 aus der Sowjetunion auswanderte und Wien als ihren ständigen Wohnsitz wählte, spielte sie mehrere Konzerte als Duopartnerin von Swjatoslaw Richter. Diese Begegnung hat ihre weitere künstlerische Entwicklung geprägt. Die Diskretion ihres nuancenreichen Spiels, das niemals auftrumpft und bei aller Poesie doch kraftvoll sein kann, macht Elisabeth Leonskaja zur exemplarischen Vertreterin einer großen Pianisten-Generation.
43 Jahre nach der Uraufführung von Schumanns Klavierkonzert komponierte Gustav Mahler in Leipzig seine 1. Sinfonie, die der Traditionslinie Beethoven – Brahms – Bruckner noch nahesteht. Zugleich enthält sie bereits viele typische Elemente von Mahlers Musiksprache: die Verwendung volkstümlicher Melodien, die ironische Verfremdung, die collagenartige Schichtung von Motiven und die teilweise schroffe Verarbeitung der Themen. Mahlers sinfonischer Erstling führt die Hörer:innen zunächst durchs Reich der Naturlaute, bringt im zweiten Satz fröhlich-derbe Ländler und Walzer, im dritten einen grotesken Trauermarsch und im vierten ein sturmgepeitschtes Finale, Ausdruck äußersten Seelenkampfes. Nach vielen verzweifelten Anläufen biegt das Werk aber doch in eine triumphale Zielgerade ein.
Karten für diesen besonderen Konzertabend sind im Kulturbüro (Tel.: 02381 17-5555), bei den bekannten Vorverkaufsstellen und unter kultur.hamm.de erhältlich.
Quelle: Stadt Hamm