Epengesänge der Bakhshi – Konzert am 18. April

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© Winds of Aral Sea Azada Qarlibaeva & Gumisay Berdikhanova

Im Ostermonat, am 18. April (18:00 Uhr, Gustav-Lübcke-Museum), reist der Klangkosmos ins Zentrum Asiens, genauer gesagt, in eine uralte Kulturregion um den Aralsee.

Karakalpakistan ist die Heimat der Bakhshi Sänger – seltener auch Sängerinnen – berühmt für ihre einzigartige Epentradition, die bis ins 13. Jh. zurückgeht. Eine Gruppe junger Musiker:innen aus der Hauptstadt Nukus hat sich unter dem Namen „Winds of Aral Sea“ zusammengefunden, um diese Tradition lebendig zu erhalten und zu erneuern. Der Gesang ist von Ober- und Untertontechnik geprägt, begleitet meist nur von einem Instrument. Erzählt werden musikalische Geschichten, die sich über Generationen hinweg von Meister zu Schüler erhalten haben. Diese alten vokalen und instrumentalen Formen verknüpfen die Künstler:innen mit zeitgenössischen Elementen, ihrem ganz eigenen persönlichen Stil.

Im Klangkosmos sind mit Bakshi Azada Qarlibaeva und Gumisay Berdikhanova zwei herausragende Interpretinnen der Gruppe zu Gast.

Azada Qarlibaeva begeisterte sich schon in ihrer frühen Kindheit für Musik und studierte schließlich an einer auf traditionellen Epengesang spezialisierten Musikakademie. Dort hat sie von wichtigen Meistern gelernt, wie auch das solistische Spiel auf der Olamo’ynoq dutor, dem traditionelle Lauten-Instrument. Obwohl noch jung, ist sie bereits jetzt als „Bakhshi“, als Meisterin des traditionellen Epengesangs ihrer Heimat, anerkannt und verfügt über ein großes Repertoire, das sie mit viel Feingefühl und persönlicher Note interpretiert. Sie hat an zahlreichen Musik-Wettbewerben teilgenommen und wurde mehrfach ausgezeichnet. Qarlibaeva ist eine der wenigen Künstlerinnen, die für ihre musikalisch-künstlerische Arbeit sowohl in der Region wie bei internationalen Auftritten höchste Anerkennung erhält.

Gumisay Berdikhanova ist eine von nur zwei Musikerinnen ihrer Heimat, die die viersaitige Ghirjek (der Karakalpak-Name der Stachelgeige Ghichak) spielt. Sie ist eine „Shogird“ (persönliche Schülerin) des Meistermusikers Ghairatdin Otemuratov. Sie studierte am Staatlichen Kunstinstitut von Usbekistan Folk und Ethnographie. Ebenfalls preisgekrönt, war sie 2018 mit dem Projekt Qyrq Qyz (Forty Girls) in Europa und den USA auf Tournee. 2019 erhielt sie ein Diplom für ihre aktive Teilnahme am Festival „Internationale Bakhshi-Kunst“ in Termiz und ist gefragte Musikerin bei TV- und Radio-Produktionen in ganz Zentralasien.

Das Konzert von „Winds of Aral Sea“ beginnt um 18:00 Uhr im Gustav-Lübcke-Museum (Neue Bahnhofstraße 9, 59065 Hamm), der Eintritt ist wie immer frei!

Quelle: Stadt Hamm

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