Vergangenen Samstag fand die offizielle Auftaktveranstaltung des diesjährigen Frauen-Mentoringprogramms der HammSPD statt. Es setzte damit den Startschuss für das etwa einjährige Programm, das in Zusammenarbeit der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen der SPD und dem roten Salon der Jusos, einem Zusammenschluss junger Sozialdemokratinnen und dem Unterbezirksvorstand entwickelt wurde. Auf Einladung der Parteivorsitzenden Dilek Dzeik-Erdogan, zugleich Schirmherrin des Programms, kamen die ehemalige Oberbürgermeisterin Sabine Zech, die 1. Bürgermeisterin der Stadt Hamm Monika Simshäuser und die Landtagsabgeordnete Silvia Gosewinkel zum Austauschgespräch. Etwa 35 Frauen waren der Einladung insgesamt gefolgt.
Unter dem Thema: „Empowerment! Was kann Mentoring leisten und was nicht?“ gab es neben zahlreichen spannenden Anekdoten der erfahrenen Politikerinnen, einen Blick auf die noch immer bestehende deutliche Unterrepräsentation von Frauen im politischen Geschehen der Stadt Hamm, auf Landes- und Bundesebene. Gleichzeitig konnten die Frauen sich aber auch über Erfolge, wie die erhebliche Erhöhung des Frauenanteils und Verjüngung im Rat der Stadt Hamm mit dem Ergebnis der Kommunalwahl 2020 freuen. Hierzu trägt insbesondere die SPD-Fraktion mit derzeit 11 Ratsfrauen von 22 Fraktionsmitgliedern bei, die sich auf ihrem Parteitag 2019 zur Aufstellung ihrer Wahllisten im Reißverschlussverfahren, sprich abwechselnde Besetzung der Listenplätze mit Frauen und Männern, selbstverpflichtet hat. Die Genossinnen waren sich dabei aber auch einig, dass zukünftig dieser Weg nicht nur weiter fortgesetzt werden soll, sondern dass insgesamt diversere Gremien, z.B. auch durch einen höheren Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund oder Behinderung, angestrebt werde.
Neben einem ersten Problemaufriss widmeten sich die Genossinnen aber zugleich und insbesondere den Ursachen für die Unterpräsentation von Frauen in kommunalen Gremien und der Frage danach, warum solche Gremientätigkeiten für Frauen eher unattraktiv sein könnten. Hier wurden insbesondere über die strukturellen (z.B. die fehlende Familienfreundlichkeit von Sitzungsstrukturen, verkrustete Parteistrukturen, Benachteiligungen durch das Wahlsystem, noch immer bestehendes gesellschaftlich-tradiertes Rollenverständnis) und individuellen Probleme von politischem Engagement angesprochen. Es wurden aber auch die Chancen diverserer Gremien (Stärkung der repräsentativen Demokratie, wirksame Thematisierung und Durchsetzung von Themen unterschiedlicher sozialer Gruppen) herausgestellt.
Anschließend gab es weitere Informationen zum Mentoringprogramm und Gelegenheit zum Kennenlernen und Austauschen unter den Teilnehmenden. Das Mentoringprogramm, das unter dem Titel „WoMentor 2023 – Gemeinsam laut(er) Frauen werden!“ steht, vereint dabei mehrere Veranstaltungsformate: Neben Fortbildungsangeboten, gibt es zahlreiche Netzwerkstreffen, Veranstaltungen zu frauenpolitischen Themen und die Möglichkeiten, über Mentorinnen in unterschiedliche Funktionen hineinzuschnuppern. Dabei stehe das Mentoringprogramm unter dem Zeichen der starken Netzwerkarbeit und der Niedrigschwelligkeit der Angebote, so die Parteivorsitzende der HammSPD. „Wir wollen eine Einladung in die SPD an alle, die sich als Frauen fühlen, aussprechen. Es gibt keine Beschränkung hinsichtlich des Alters, des Eintrittsdatums oder danach, ob eine oder alle Veranstaltungen des Programms wahrgenommen werden können. Wichtig ist uns die Sichtbarkeit der Frauen in der SPD zu erhöhen und den Einstieg in die politische Arbeit zu ebnen. Deshalb sind auch Frauen dabei, die nicht einmal Mitglied der SPD sind.“ so Dzeik-Erdogan weiter.
Am 17. Februar, 18:00 Uhr, im Parteibüro der Hamm SPD in der Westhofenstraße 1 kommen alle interessierten Frauen erneut zusammen – dieses Mal zum ersten Netzwerktreffen. Dabei widmen sich die Frauen dem Thema „Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt“.
Quelle: SPD Hamm