„Nachhaltige Textilien: Wiederverwendung statt Verschwendung“ – unter diesem Motto hatte der Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetrieb Hamm (ASH) alle Kindertageseinrichtungen und Schulen auf Hammer Stadtgebiet zum Kreativwettbewerb aufgerufen. Die drei besten eingereichten Projekte wurden nun mit jeweils 500 Euro dotiert.
Wie lassen sich Textilien nachhaltig nutzen? Welche, eventuell auch kreativen, Möglichkeiten gibt es, ausgediente Kleidungsstücke wiederzuverwenden? Mit diesen Fragen haben sich Ende November stadtweit zahlreiche Kindertageseinrichtungen, Grund-, Förder- sowie weiterführende Schulen beschäftigt. Herausgekommen sind dabei viele einfallsreiche, spannende und vor allem praktische Ideen, die den ASH nach Ablauf der Einreichungsfrist erreicht haben. Nach eingehender Beratung ermittelte die Fachjury, bestehend aus Umweltdezernent Volker Burgard, Claudia Kasten vom Forum für Umwelt und gerechte Entwicklung (FUgE) sowie ASH-Betriebsleiter Robert Reminghorst, die drei besten Projekte. „Die Entscheidung ist uns sehr schwergefallen, denn ausnahmslos alle Projekte haben außergewöhnlich kreative Wege im Umgang mit ausgedienter Kleidung aufgezeigt“, so Kasten.
Kindertageseinrichtung
Unter allen Einsendungen von Kindertageseinrichtungen fiel die Wahl auf das Medienprojekt der Fledermausgruppe der DRK-Kita Zauberburg. Im Rahmen des Projektes haben sich die Kinder auf vielfältige Weise mit Alttextilien auseinandergesetzt: Neben der altersgerechten Behandlung des Themas in den Morgen- bzw. Mittagskreisen haben sie sich mit ausgedienten Textilien verkleidet und gebastelt. Ein eigens komponiertes Lied hat all das Erlernte stimmungsvoll zusammengefasst. „Der eingängige Text und die seichte Melodie bleiben im Gedächtnis, und das auch bei den Allerkleinsten. Die Kombination aus Video-Dokumentation, Sockenpuppentheater und Musikstück ist sehr beeindruckend und zeigt, wie intensiv sich Kinder und Erzieher:innen mit den Themen befasst haben“, so das Fazit der Jury.
Förder-/Grundschule
Der mit 500 Euro dotierte Preis für die beste Idee aus den Reihen der Förder- und Grundschulen geht an die Drachenklasse der Lessingschule. In der Projektwoche haben sich die Schüler:innen intensiv mit Textilien auseinander gesetzt: Von den verschiedenen Fasern, aus denen Garn hergestellt wird, über die Herstellung von Kleidung und deren Transport, haben sich die Kinder bewusst gemacht, wie viel Arbeit in jedem einzelnen Kleidungsstück steckt und dabei festgestellt, dass Kleidung viel zu wertvoll für den Müll ist. Dabei haben sie gleich zwei Wiederverwertungswege aufgezeigt: Die Nutzung von Altkleidern zum Schaffen von Textilskulpturen einerseits und die Veranstaltung eines Tausch- und Geschenkemarktes innerhalb der Klassengemeinschaft andererseits. Von dieser vielfältigen Betrachtungsweise zeigte sich auch die Jury sichtlich beeindruckt: „Hier wurde nicht nur inhaltlich gearbeitet, sondern auch praktische Lösungsansätze gegen die Verschwendung von Kleidung ausprobiert.“
Weiterführende Schule
Die beste Idee unter den eingereichten Projekten weiterführender Schulen ist die der Klasse 6a der Realschule Heessen. Sowohl in den Fächern Erdkunde und Kunst als auch im Textil- und Matheunterricht wurde das Thema Textilien behandelt. „Fächerübergreifend erfuhren die Schüler:innen, welche Auswirkungen die Herstellung von Kleidung auf die Umwelt und die sozialen Bedingungen entlang der Produktionskette hat. Durch das Wiederverwenden von Alttextilien, um daraus Kunst oder Upcycling-Projekte zu schaffen, hat der Rohstoff Kleidung an neuer Bedeutung gewonnen, während der inhaltliche Teil das Bewusstsein für die Problematik von Fast Fashion geschärft hat“, so die Begründung der Jury. Der ASH hatte den Wettbewerb im Rahmen der Europäischen Woche der Abfallvermeidung, die vom 19. bis 27. November 2022 stattfand, ausgerufen. Ziel war es, dass möglichst viele Kinder und Jugendliche einen nachhaltigen und sensiblen Umgang mit Textilien erlernen. Die eingereichten Videos sind abrufbar unter: https://www.hamm.de/ash/news/ash-kuert-gewinnerinnen-des-kreativwettbewerbs.
Über die Europäische Woche der Abfallvermeidung (EWAV): Als größte europäische Kommunikationskampagne für Abfallvermeidung und Wiederverwendung bündelt die EWAV zahlreiche Aktionen für eine ressourcenschonendere Zukunft und zeigt Alternativen zur Wegwerfgesellschaft auf. Die EWAV wurde auf Initiative der Europäischen Kommission und im Zuge des Inkrafttretens der EU-Abfallrahmenrichtlinie im Jahr 2008 als EU-weites Projekt ins Leben gerufen. Seit 2014 koordiniert der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) die Kampagne in Deutschland. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) sowie das Umweltbundesamt (UBA) sind offizielle Partner der EWAV.
Quelle: Stadt Hamm
