SICHER HEIZEN trotz Energiekrise – Gefahren alternativer Heizmethoden

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Feuer (Bildquelle: Feuerwehr Werne)

Die aktuelle Energiekrise mit stetig steigenden Gaspreisen sorgt bei der Bevölkerung für eine große Verunsicherung. Viele Bürger machen sich derzeit Sorgen darüber, ob sie ihre Wohnungen oder Eigenheime im nun kommenden Winter noch ausreichend beheizen können. Ebenfalls machen Sie sich Gedanken wie sie bei einer möglichen Brennstoffverknappung wie z.B. einer unterbrochenen Gaslieferung reagieren sollen. Not macht erfinderisch! Und so suchen besorgte Bürger nach Alternativen Ihren Wohnraum zu heizen. Die Freiwillige Feuerwehr möchte deshalb in diesem Zusammenhang auf mögliche Gefahren alternativer Heizmethoden hinweisen und aufklären.

„Wenn also das Gas knapp und teuer wird, heize ich halt mit meinem strombetriebenen Heizlüfter“. So oder so ähnlich könnte eine Aussage lauten! Doch unabhängig davon, dass sich diese Art des Heizens trotz der hohen Gaspreise finanziell nicht lohnt, warnen die Verbraucherschützer, die Bundesnetzagentur sowie auch die Energiewirtschaft vor hohen Stromrechnungen und damit verbundenen überlasteten Stromnetzen.

Elektronische Heizgeräte wie z.B. Ölradiatoren, Heizlüfter und Konvektoren sind nicht dafür ausgelegt, im Dauerbetrieb eine Wohnraumheizung über einen längeren Zeitraum zu ersetzen. Die Geräte sollten daher nur mit Bedacht eingesetzt werden. Verbinden Sie nicht mehrere Geräte an einer Zuleitung! Falsch aufgestellte Heizlüfter oder ungenügender Freiraum stellen eine Überhitzungsgefahr und damit ein erhöhtes Brandrisiko im Wohnraum da. Trocknen Sie keine Kleidung mit diesen Geräten. Die Gegenstände die möglicherweise auf den Heizlüfter gelegt werden, können entsprechend ihrer Eigenschaft und den verwendeten Materialien schnell entflammen. Achten Sie bei der Verwendung auf geprüfte und hochwertige Geräte aus europäischer Produktion.

Heizung (Bildquelle: Feuerwehr Werne)

Nur solche in Europa geprüfte und gefertigte Geräte verfügen über einen Überhitzungsschutz, der das Gerät bei Überhitzung abschaltet. Nur Geräte mit einem hohen Sicherheitsstandard garantieren auch bei unsachgemäßem Gebrauch, wie beispielsweise durch unvorhergesehene Ereignisse oder spielende Kinder und Haustiere, ein schnelles Abschalten des Geräts. Der Umkippschalter oder Schutzschalter aktiviert sich in der Regel automatisch und liefert so bauartbedingt die bestmögliche Sicherheit für den Benutzer. Ebenfalls warnt die Feuerwehr Werne vor der Benutzung von Katalytofen in Innenräumen. Ein Katalytofen arbeitet stromunabhängig und somit ist kein Zugang zu einer Stromquelle notwendig. Diese Heizgeräte setzen bei der Verbrennung auf Flüssiggas wie zum Beispiel Propan oder Butan. Damit eine hohe Hitze erzeugt werden kann, wird das jeweilige Gas durch eine katalytische Verbrennung über die Katalytmatte ohne Flammenbildung verbrannt.

Feuer (Bildquelle: Feuerwehr Werne)

Viele Modelle können eine sichtbare blaue Flamme erzeugen, die einen Raum alleine durch die Optik gemütlicher erscheinen lassen. Bei der Verbrennung des Gases entsteht Kohlendioxid und etwas Wasser. Bei einer unzureichenden Belüftung des Raumes entsteht aber auch ein gefährliches Kohlenstoff-Sauerstoff Gemisch, welches auch als giftiges Kohlenstoffmonoxid bekannt ist. Da ein derartiger Ofen bei der Verbrennung viel Luft zieht, ist eine regelmäßige Lüftung des Raumes dringend notwendig. Installieren Sie deshalb zu Ihrer Sicherheit einen Kohlenstoffmonoxid Melder. Den CO-Melder retten leben! Kohlenstoffmonoxid, umgangssprachlich kurz Kohlenmonoxid (CO), ist ein gefährliches Atemgift, dass man nicht sehen, riechen oder schmecken kann. Betroffene die dieses Gas einatmen bemerken es nicht, denn es gibt keine typischen Symptome wie z.B. Husten oder Atemnot.

Darüber hinaus kann das Gas mühelos durch Wände oder Fußböden dringen, so dass es auch in Räumen auftritt, in denen sich keine potenzielle CO-Gefahrenquelle befindet. Alle diese Faktoren zusammengenommen machen CO so heimtückisch und tödlich. Abhängig von der Konzentration in der Raumluft kann eine Kohlenmonoxidvergiftung zu erheblichen Beschwerden, Bewusstlosigkeit und zu massiven gesundheitlichen Spätfolgen bis hin zum Tod führen. Entgegen früherer Annahme ist es nicht schwerer als Luft, sondern leichter als Luft. Somit steigt Kohlenmonoxid im Raum auf und kann sich schnell über Lüftungssysteme oder undichte Mauern in Nebenzimmern verbreiteten. Beschwerden einer Kohlenmonoxidvergiftung können sein: – Schwindel – Schläfrigkeit – Kopfschmerzen – Verwirrtheit – Druck auf der Brust – Herzrasen – Übelkeit bis hin zu Erbrechen – Bewusstlosigkeit

Wie wirkt Kohlenmonoxid auf den Körper? Beim Einatmen von Kohlenmonoxid (CO) gelangt das Atemgift über die Lunge in den Blutkreislauf des Körpers. Dort bindet es sich an das Hämoglobin, welches normalerweise den Sauerstoff in den roten Blutkörperchen im Körper transportiert. So verdrängt es den Sauerstoff und blockiert dessen Aufnahme im Blut. Der lebenswichtige Sauerstoff kann dadurch nicht mehr zu den Zellen und den Organen transportiert werden. Man erstickt so zu sagen von innen. Bei einer hohen Konzentration an Kohlenmonoxid wird der Mensch bewusstlos und wacht nicht mehr auf. Gerade im Schlaf ist dies besonders gefährlich! Auch in geringen Dosen über einen längeren Zeitraum kann das Gift zu einer chronischen Vergiftung führen.

Rauchmelder (Bildquelle: Feuerwehr Werne)

Da besonders das Gehirn vom Sauerstoffverlust betroffen ist, kann eine Kohlenmonoxidvergiftung selbst nach der Behandlung langfristig zu Gedächtnis- und Bewegungsstörungen führen. Kohlenmonoxid betrifft jeden!! Kohlenmonoxid (CO) entsteht bei der unvollständigen Verbrennung kohlenstoffhaltiger Kraft- und Brennstoffe. Besonders unter Sauerstoffmangel werden schnell lebensbedrohliche Konzentrationen erreicht. Ursachen können sowohl technische Defekte, mangelnde Wartung oder Manipulationen an der Verbrennungseinrichtung sein. Auch durch verstopfte Abluftrohre von Gasthermen, Ölheizungen oder Kaminöfen gelangt Kohlenmonoxid in die Raumluft. Auch blockierte Schornsteine, u.a. durch Vogelnester oder abgelöste Dachpappe, unsachgemäß genutzte Kamine oder ein Grill im inneren des Hauses, können eine erhöhte Kohlenmonoxid Konzentration bewirken. Sanierungsmaßnahmen, wie der Einbau neuer dichter Fenster, führen zusätzlich und nicht nur im Winter zu mangelnder Luftzirkulation. Selbst Wohnungen bzw. Etagen, die weit von der Gefahrenquelle entfernt liegen, können betroffen sein, da Kohlenmonoxid durch Wände und Decken diffundiert. So kann eine einzige defekte Gastherme ein ganzes Mehrfamilienhaus in Gefahr bringen.

SCHUTZ VOR KOHLENMONOXID: Wie können Sie sich schützen? -Regelmäßige Wartung von Heizungen, Gasthermen und Durchlauferhitzern durch eine Fachfirma -Regelmäßige Kontrolle des Schornsteins, der Abgasleitungen, Kaminöfen, Heizungs- oder Lüftungsanlagen durch Ihren Schornsteinfeger -Unter keinen Umständen einen Holzkohlegrill oder einen Heizstrahler/Heizpilz oder ähnliches in der Wohnung oder Garage nutzen! -Umluft- statt Ablufthauben in Küchen installieren. Ablufthaube bei geschlossenen Fenstern nicht zur gleichen Zeit wie die Gastherme betreiben (automatische Fensteröffnung ist erforderlich). -Geprüfte und zugelassene Kohlenmonoxid-Melder installieren. Diese lösen bei einer kritischen Konzentration Alarm aus und sie können sich und Ihre Mitmenschen rechtzeitig in Sicherheit bringen.

KOHLENMONOXID – NOTFALL: Was tun im Ernstfall? Ein Kohlenmonoxid-Melder löst Alarm aus: -Verlassen Sie umgehend das Gebäude mit allen in der Wohnung anwesenden Personen! -Öffnen Sie Türen und Fenster, sofern möglich. -Rufen Sie per Notruf 112 die Feuerwehr! -Warten Sie draußen auf die Einsatzkräfte. -Informieren Sie nach Möglichkeit weitere Bewohner/Nachbarn. Gehen Sie nicht zurück ins Haus!

Ebenfalls heizen immer mehr Leute mit Holzpellets. Aber dass die gepressten Sägespäne ebenso CO freisetzen können, ist den wenigsten bekannt. Bei der Herstellung der Pellets werden chemische Prozesse in Gang gesetzt, bei denen unter anderem CO entsteht. Noch Monate nach der Herstellung kann CO aus den Pellets austreten und für eine erhöhte Konzentration in der Luft sorgen. Deshalb sollte man die Pellets in großen Mengen deshalb immer in separaten Räumen mit ständiger Belüftung lagern.

Feuerstätten aller Art bergen aber bei unsachgemäßer Installation oder falscher Bedienung immer die Gefahr von Bränden oder Kohlenmonoxid-Vergiftungen, die im schlimmsten Fall Menschenleben kosten können. Tun Sie deshalb bitte nichts Unüberlegtes! Für eine Feuerstätte beispielsweise benötigen Sie eine dafür geeignete Abgasanlage. Ihre Schornsteinfeger die häufig auch ausgebildete Energieberatern sind, beraten Sie gerne wie sie Ihren Energieverbrauch im kommenden Winter senken können. Damit könnten die steigenden Energiekosten zum Teil abgefedert werden. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Feuerwehrverband und dem Berufsverband der Schornsteinfeger sowie weiteren Partnern des vorbeugenden Brand- und Gefahrenschutz wurde ein Flyer erstellt, der Aufzeigt wie sie „SICHER HEIZEN trotz Energiekrise“.

Kamin (Bildquelle: Feuerwehr Werne)

Desweiteren werden häufig inaktive jedoch vorhandene Holzöfen wieder aktiviert bzw. mehr als üblich befeuert. Achten Sie bitte auf die richtige Wahl des Brennstoffes. Bitte verfeuern Sie nur trockenes und unbehandeltes Holz. Sonst kann es ungewollt zu einem Kaminbrand kommen. Kamin- oder besser Schornsteinbrände sind aufgrund der Arbeit der Schornsteinfeger eher selten geworden. Die regelmäßige Schornsteinreinigung bewirkt, dass sich Ruß nicht in größeren Mengen dort ablagern und dann entzünden kann. Ruß in Schornsteinen gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen. Oft hängt es vom Brennmaterial ab, wie viel und welche Rußart sich in einem Schornstein ablagert, der sich dann ggf. ungewollt entzünden kann. Gemeinsam haben die unterschiedlichen Rußarten jedoch alle, dass es unvollständig verbrannte Rückstände sind, die sich jederzeit durch die Flammen im Ofen im Kamin entzünden können. Sehr oft werden Schornsteinbrände verursacht, wenn die Betreiber von Kaminöfen ungeeignete Brennmaterialien verwenden. Behandeltes oder nasses, nicht ausreichend abgelagertes Holz können Ursachen für Schornsteinbrände sein. Denn diese ungeeigneten Brennmaterialien lagern ihren Ruß zwischen den Kehrzyklen der Schornsteinfeger viel schneller und in größeren Mengen ab, als geeignete Brennmaterialien. Die eigentliche Gefahr ist dann die Hitzeentwicklung im Schornstein. Diese wird durch den Kamin durch das Wohnhaus geführt. Die Kontaktflächen zu den Wänden der Wohnräume können dann beim Abbrennen extrem heiß werden. Tapeten oder an der Wand angestellte Möbel können sich dann entzünden und in Brand geraten. Beim Verdacht auf einen Schornsteinbrand ist es daher in jedem Fall angeraten, die Feuerwehr frühzeitig zu alarmieren. Selbst wenn die Kontrolle dann ergibt, dass keine Gefahr besteht: Man ist auf der sicheren Seite. Wie beheize ich einen Kaminofen emissionsarm und effizient?

Wichtig für den emissionsarmen Betrieb eines Kaminofens sind folgende Punkte:

   - Brennstoffqualität (ausreichend trockenes Holz, naturbelassen, 
     unbehandelt, richtig gespalten)
   - geeigneter Brennstoff (siehe Herstellerunterlagen des Ofens)
   - richtige Füllmenge (siehe Herstellerunterlagen des Ofens)
   - Zuluftklappen sind geöffnet und die Verbrennungsluftversorgung 
     nicht beeinträchtigt (keine unvollständige Verbrennung)
   - das Brenngut richtig anzünden (kein Schwelbrand)
   - Konstruktion der Feuerstätte (Normklassen und Zulassungen)
   - äußeren Umstände (Witterung, Mündungshöhe, Art der 
     Zuluftführung)

Wenden Sie sich bei Rückfragen an Ihre zuständige Schornsteinfegerin oder Ihren Schornsteinfeger. Und sollte es doch einmal zu einem Notfall kommen sind die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Werne wie gewohnt 365 Tage im Jahr für Sie einsatzbereit! Wenden Sie sich bei einem Notfall an die bekannte Notrufnummer 112.

Quelle: Feuerwehr Werne

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