Das seit 2005 bestehende Bündnis für Familie Hamm unterstreicht mit seinen Aktivitäten das aktuelle Schwerpunktthema der Bundesinitiative „Familienfreundlicher Standort“ und wird vom Bundesfamilienministerium als „Bündnis des Monats“ ausgezeichnet. Sehr zur Freude des Oberbürgermeisters Marc Herter: „Im Rahmen der Bündnisarbeit ist in den vergangenen Jahren Vieles geleistet worden, was den Familien in Hamm spürbar zugutekommt und uns heute dazu antreibt, unsere Anstrengungen noch einmal deutlich zu steigern: Wir wollen die familienfreundlichste Stadt Deutschlands werden“, so Herter. Dazu hat der Oberbürgermeister eine Delegation einberufen, die auf vorhandene Strukturen aufbaut und diese weiterentwickeln möchte. „Das Vorhaben soll für alle Familien in Hamm die Lebensqualität spürbar verbessern“, beschreibt Oberbürgermeister Marc Herter das Ziel.
Ankerpunkt für mehr Familienfreundlichkeit
Die westfälische Stadt setzte bereits 2008 mit der Einrichtung eines Familienbüros ein Zeichen für mehr Familienfreundlichkeit. Hier laufen alle Fäden zusammen. Neben der Beratung zu Unterstützungs- und Betreuungsleistungen für Familien bündelt und koordiniert das Familienbüro sämtliche städtische Angebote, die darüber hinaus für Familien hilfreich sind. Zugleich unterstützt es Unternehmen bei der Umsetzung von familienbewussten Arbeitsbedingungen. So wurden beispielsweise in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung gemeinsam mit allen Krankenhäusern vor Ort beispielhafte Lösungen für die Vereinbarkeit von Familien- und Berufsalltag in den Kliniken gefunden.
Immer gut informiert
Viermal im Jahr steckt der Familieninfobrief in den Hammer Email-Postfächern. Neben aktuellen Informationen aus dem Bundesfamilienministerium werden die Familien über Angebote und Neuigkeiten aus der Stadt informiert: Von der Gründung neuer Familiengrundschulzentren über Beratungsangebote für den beruflichen Wiedereinstieg bis hin zu einem Veranstaltungskalender für Kinder und Familien.
Die Ferienbetreuung ist gesichert
Für mehr Vereinbarkeit in den Schulferien sorgt ein umfangreiches Betreuungsangebot verschiedener Vereine und Wohlfahrtsverbände. Mehrtägige Freizeitfahrten für Kinder und junge Erwachsene bis 18 Jahren oder ganztägige Ferienangebote für Kinder von sechs bis zwölf Jahren bescheren abwechslungsreiche Tage.
Der Weg zur familienfreundlichsten Stadt
Auf diese Erfolge und vorhandenen Strukturen möchte die Stadt nun aufsatteln und hat im Mai 2021 die Stabsstelle “Familienfreundlichste Stadt“ gegründet.
„Dieses Vorhaben ist umfangreich und betrifft fast alle Lebensbereiche von Familien. Es kann nur gelingen, wenn sich alle einbringen: Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Bündnispartner wie Vereine, Arbeitgeber sowie Wohlfahrtsverbände auf der einen und natürlich die Familien in Hamm auf der anderen Seite“, betont Familiendezernentin Dr. Britta Obszerninks.
Sophia Elbers und Nicolas Apitzsch, beide Beschäftigte der Stadt verantworten die Stabstelle. „Wir können auf ein starkes Bündnisnetzwerk zurückgreifen und haben daher zügig eine Lenkungsgruppe eingerichtet, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung, Wohlfahrtsverbänden, Gleichstellung sowie Stadtteilzentren, Wirtschaftsförderung, Jobcenter, des Stadtmarketings und Unternehmen aus dem Familienbündnis zusammensetzt und die Vorhaben in Arbeitsgruppen auf den Weg bringen“, so Apitzsch.
Drei Qualitätsmerkmale hat sich die Delegation gesetzt: Sie möchte die kommunale Familienpolitik sichtbar, spürbar und gestaltbar machen.
Mit einer App den Überblick behalten
„Die App „Hamm: Machen“ wird als Informations- und Kommunikationsmedium von den städtischen und außerstädtischen Partnern genutzt und dient der besseren Koordination“, erklärt Apitzsch. Hier finden die Mitglieder Protokolle, Konzeptskizzen sowie wichtige Termine. Auch die Familieninfobriefe haben im News-Feed ihren Platz gefunden. „Dank der benutzerfreundlichen App haben die jeweiligen Arbeitsgruppen sich – auch während der Coronapandemie – selbst schon gut organisiert, sodass sie wenig Hilfestellung von uns brauchen“, sagt Elbers.
Gestaltbar: Familienbeteiligung als zentraler Baustein
„Unsere Vorhaben gelingen nur mit der Einbindung der Familien vor Ort. Wir möchten, dass Hammer Familien die Stadt mitgestalten und ihre Ideen und Sorgen ernst nehmen. Daher ist uns die Partizipation von Familien sehr wichtig“, so Apitzsch.
Dazu führt die Stabstelle von Dezember 2021 bis Januar 2022 eine Befragung unter allen Familien in Hamm durch: Wie familienfreundlich bewerten die Familien Hamm aktuell? Und was braucht es darüber hinaus noch, um Deutschlands familienfreundlichste Stadt zu werden? Um möglichst viele Familie für die Befragung zu gewinnen, wird der direkte Draht zu den Familien über die Fachkräfte aus den Sozialräumen, wie Schulsozialarbeitende, Beschäftigte der Familienzentren und Stadtteilzentren genutzt. Ergänzend dazu ruft der Oberbürgermeister alle Familien über die Lokalpresse und das Radio zum Mitmachen auf.
In einem Familienbeirat werden einzelne Familienthemen vertieft: „Alle zwei Monate planen wir Workshops mit einzelnen Familien und erhoffen uns damit blinde Flecken sichtbar zu machen, weitere Ideen abzuleiten und unsere Vorhaben zu konkretisieren. In den Workshops wollen wir offen mit den Familien unterschiedlicher sozialer Milieus ins Gespräch kommen“, erklärt Elbers.
Spürbar und sichtbar
Zwei Vorhaben sind bereits gesetzt. In Hamm soll ein Familienrathaus entstehen, das alle Familienleistungen bündelt und die Arbeit des Familienbüros erweitert. Themenschwerpunkte können die Sicherung ärztlicher Versorgung für Kinder, barrierefreie Fuß- und Fahrradwege, Ausbau der Kinderbetreuung sowie Erweiterung der Spielplätze und Sportangebote sein. Das Familienrathaus soll Anlaufstelle für alle Hammer Familien werden und alle familienrelevanten Themen leicht zugänglich im „digitalen Familienrathaus“ zur Verfügung stellen.
Ein weiteres Ziel ist der Ausbau der Jugendberufsagentur. Hier ist die projektübergreifende Arbeit aus Bundesagentur für Arbeit, Jobcenter und Jugendamt wesentlich. „Damit möchten wir eine zentrale Anlaufstelle für Jugendliche schaffen, wenn es um die Berufswahl geht. Und auch die Projekte, die Schulen bereits für den Übergang von der Schule in den Beruf umsetzen, sollen mit den Beratungsangeboten der Jugendberufsagentur noch enger verzahnt werden, um damit die berufliche Orientierung für die Jugendlichen zugänglicher zu machen“, so Elbers.
Quelle: Stadt Hamm