Uli Masuth ist der „Gentleman“ unter den Kabarettisten, kein Mann der Schenkelklopfer und platten Witze. Stets am Puls der Zeit, trifft er am Freitag, 14. Januar 2022, um 19:30 Uhr im Kurhaus haarscharf und punktgenau den Nerv. Tagesaktuell, mit rhetorisch „feiner Klinge“ tritt er eher leise als lärmend in Erscheinung. Ein Kabarettabend mit Klaviermusik, zwar ohne Gesang, dafür aber politisch.
Der wahrheitsliebende Mensch lügt. Und das nicht zu knapp. Je nachdem welchem Experten man glauben schenkt, ganze 25 bis 200 Mal am Tag. Frei nach dem US-Präsidenten Gerald Ford könnte man also sagen: Die Lüge ist der Klebstoff, der unsere Gesellschaft zusammenhält. Und das nicht nur im privaten, nein, auch im öffentlichen Leben. Selbst Pressemeldungen kommen nicht ganz ohne aus. Darum sagt ja auch schon der Volksmund: „Lügen wie gedruckt“.
Weil es aber immer weniger Wahrheit gibt, gibt es auch immer mehr Menschen, die sich auf der Suche nach ihr verirren. Und zwar ins Internet, wo sie – wie meistens – fündig werden. Denn tatsächlich wimmelt es da von Experten, die im Besitz der Wahrheit sind, sie also keinesfalls nur kurz gepachtet haben. Kein Wunder also, dass für Otto Normalverbraucher kaum etwas davon übrig bleibt.
Was tun? Soll uns die Wahrheit gestohlen bleiben? Oder sollten wir uns etwa mit der halben begnügen, am besten scheibchenweise serviert? Der Vorteil dabei: so liegt sie weniger schwer im Magen und stößt nicht ganz so sauer auf. Der Nachteil: was für den einen noch die halbe Wahrheit ist, ist für den andern schon die ganze Lüge. Was aber hätten wir davon, wenn immer alle die Wahrheit sagten? Den Himmel oder die Hölle auf Erden? Von Mark Twain stammt der Satz: „Tatsachen muss man kennen, bevor man sie verdrehen kann“. Steckt also Wahrheit hinter jeder Lüge? Machen Sie sich auf eine ehrliche Antwort gefasst!
Masuth ist Komponist, Kabarettist, Klavierist, Ex-Organist und Preisträger diverser Wettbewerbe (u. a. Reinheimer Satirelöwe 2008). Der gebürtige Duisburger lebt mit seiner tollen, glücklichen und gut aussehenden Familie mittlerweile in Weimar. Er ist vielseitig begabt, hat Musik und Germanistik studiert und viele musikalische Projekte gemacht, bevor er als „Spätberufener“ 1996 seine ersten kabarettistischen Gehversuche wagte. Drei Jahre später feierte sein erstes Soloprogramm in München Premiere. Regie führte Hilde Schneider, die lange Zeit auch Regisseurin von Georg Schramm war – ein äußerst fruchtbare Zusammenarbeit, die bis heute andauert. Übrigens nicht die einzige Frau in seinem Team: Er wird von seiner Frau gemanagt – und es klappt trotzdem!
Hunderte Vorstellungen, Rundfunk- und Fernsehauftritte in Deutschland und der Schweiz stehen für Masuth mittlerweile zu Buche und zeugen von seiner Qualität. Auch das heimische Publikum konnte er bei seinen letzten Besuchen im Kurhaus für sich einnehmen.
Es gilt die aktuelle Corona-Schutzverordnung.
Karten für den scharfzüngigen Kabarettabend gibt’s beim städtischen Kulturbüro, den bekannten Vorverkaufsstellen und unter kultur.hamm.de
Quelle: Stadt Hamm