Nach den ersten schweren „Corona-Wellen“ Anfang des Jahres war 2021 für Brautpaare von der Hoffnung auf bessere Zeiten geprägt: Viele Brautpaare hatten ihre standesamtliche Trauung aus dem Vorjahr in 2021 verschoben. Sätze wie „dann werden wir es ja wohl hoffentlich überstanden haben“ sind den Standesbeamtinnen und -beamten in Hamm gut in Erinnerung geblieben.
Die auch in diesem Jahr sehr dynamische Corona-Lage und die jeweils damit verbundenen Einschränkungen oder Lockerungen bei standesamtlichen Trauungen machten die Arbeit im Standesamt weiterhin zur Herausforderung. Brautpaare waren verunsichert, zum Teil ängstlich und teilweise auch wütend, weil sie sich ihren lang geplanten schönsten Tag im Leben verständlicherweise anders vorgestellt haben. Der Beratungsaufwand war für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Standesamt um ein Vielfaches höher und auch emotional herausfordernder als im Normalbetrieb. Es kam regelmäßig vor, dass Brautpaare über Gäste und Möglichkeiten diskutiert, geschimpft und manchmal auch geweint haben.
Trotz der Herausforderungen haben die Standesbeamtinnen und -beamten ihr Möglichstes dafür getan, dass die Trauung eben doch der schönste Tag im Leben von zwei Menschen ist, die sich das Ja-Wort geben. So wurden zum Beispiel Trauungen gestreamt, so dass Familienangehörige und Freunde zumindest virtuell zugegen sein können oder das Brautpaar vom Standesbeamten gefilmt, wie sie den Weg gemeinsam ins Trauzimmer gehen.
„Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im Rahmen ihrer Möglichkeiten auf die Brautpaare zugegangen, haben versucht ihnen Sicherheit zu geben und haben ihnen trotz der außergewöhnlichen Lage wundervolle Momente geschenkt“, schildert Kerstin Schickhoff, Leiterin des Standesamtes.
Dazu passen zahlreiche positive Rückmeldungen von Brautpaaren, die sich für das große Engagement der Standesbeamten bedankt haben.
Normalerweise finden jährlich 900 bis 1.000 Trauungen in Hamm statt. Von Januar bis 17. Dezember 2021 fanden bisher 772 Trauungen statt. Inklusive der für die letzten Tage des Jahres angemeldeten Trauungen finden in Hamm in 2021 insgesamt 823 Trauungen statt (2020: 786 Trauungen).
Es wurden 227 Trauungen im Standesamt mit einem Trautermin angemeldet, jedoch aufgrund der pandemischen Lage und den damit verbundenen Einschränkungen bei Trauungen, den Hochzeitsfeierlichkeiten oder aufgrund von Krankheit oder Quarantänesituationen der Brautpaare oder naher Angehöriger abgesagt oder verschoben.
„Brautpaare, die in Hamm ihre Trauung angemeldet haben, können diesen Termin unkompliziert verschieben“ betont Kerstin Schickhoff. „Die betroffenen Paare sind ohnehin traurig, so dass wir sie dann nicht noch mit vermeidbaren neuen Vorspracheterminen oder gar neuen Anmeldungen und anderen Gebühren belasten wollen.“
Eigentlich muss aufgrund einer gesetzlichen Frist nach Anmeldung einer Eheschließung diese innerhalb von sechs Monaten stattfinden. Diese Frist wird häufig bei dem Verschieben eines Trautermins pandemiebedingt überschritten – deshalb wurden die Prozesse im Standesamt angepasst, so dass, wenn ein neuer Termin vereinbart wird, eine erneute Prüfung der notwendigen Voraussetzungen für die Eheschließung im Hintergrund im Standesamt stattfindet.
Quelle: Stadt Hamm