Als gäb’s kein Morgen: Die wilden 20er Jahre – Ein musikalischer Tanz auf dem Vulkan am 8.12. im Kurhaus

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© Volker Beushausen

„Die goldenen Zwanziger“ oder auch „The Roaring Twenties“: Eine brodelnde, kochende Zeitspanne, voller politischer Krisen, die in die Geschichte einging wie kaum eine andere. Das Kaiserreich zusammengebrochen, drang stattdessen die Moderne unaufhaltsam in alle Lebensbereiche ein. Die Gesellschaft hatte sich erstmals eine demokratische Verfassung gegeben, doch die ersten Gehversuche in eine bisher unbekannte Freiheit waren bedroht durch die Gewalt rechter Gruppen. Alte Militärs, Deutschnationale und Antisemiten bekämpften die Weimarer Republik. Ein Vulkan!

Aber auf diesem Vulkan wurde getanzt, gesungen, musiziert und Kabarett gespielt, Bilder gemalt und Gedichte geschrieben. Und das alles in einer bis dato unbekannten Dichte und Intensität: Verspielt, erotisch, lasziv, wild, laut und hellsichtig. Schnoddrig sezierten Kleinkunst und Kabarett menschliches Zusammenleben. Amerika wurde zum Sehnsuchtsort und brachte uns den Jazz über den großen Teich. King Oliver und Louis Armstrong begeisterten mit ganz neuen Trompetentönen und Josephine Baker verzauberte nicht nur Paris. In Berlin schossen die Vergnügungspaläste, Revuen mit Live-Musik, Shows und Nachtclubs wie Pilze aus dem Boden. Sängerinnen und Sänger wie Claire Waldorf, Blandine Ebinger, Marlene Dietrich, die Comedian Harmonists und Autorinnen und Autoren wie Klabund, Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Joachim Ringelnatz, Bertolt Brecht, Gabriele Tergit, Irmgard Keun oder der Komponist Friedrich Hollaender schufen ein Lebensgefühl, das es so noch nicht gegeben hatte. Deutschland war bunt, multikulturell und aufregend – und die Ohrwürmer dieser Zeit haben sich bis heute gehalten.

Einmal mehr beweist sich Tankred Schleinschock vom WLT als Spezialist für besondere musikalische Abende. Mit glitzernden Kostümen, schwungvollen Choreographien, mitreißendem Gesang und Live-Musik des bewährten Lippe-Saiten-Orchesters geht es am Mittwoch, 8. Dezember, um 19:30 Uhr im Kurhaus auf Zeitreise in dieses wilde Jahrzehnt, in dem die Beine beim Charleston, Shimmy, Rag, bei Bananentänzen und Black Bottom wirbelten und sich das Knallen der Sektkorken mit den Schüssen der Maschinengewehre mischte. Dabei liegt der Fokus nicht ausschließlich auf „Babylon“ Berlin, sondern erlaubt auch Seitenblicke auf Paris und New York.

Es gilt die 2-G-Regel.

„Just a Gigolo“: Karten für mitreißenden Abend gibt’s beim Kulturbüro der Stadt Hamm, den bekannten Vorverkaufsstellen und online unter kultur.hamm.de.

Quelle: Stadt Hamm

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