Der Bezirksvertreter der Wählergruppe Pro Hamm Farid Bhihi reagiert verwundert auf die Feststellung der Pelkumer Ampel-Regierung, dass ein Großteil der Maßnahmen aus dem Bezirksbudget noch nicht umgesetzt wurde. Der Grund: Lieferengpässe und deutliche Preissteigerungen bei Baumaterialien.
Farid Bhihi hierzu: ,,Die Ratsgruppe Pro Hamm hatte diese Thematik mit einer Anfrage in die Septembersitzung des Rats eingebracht und u.a. die Frage aufgeworfen, ob laufende Projekte und Maßnahmen nicht mehr im Zeitplan sind. Die Stadtverwaltung hat in ihrer Stellungnahme die Problematik heruntergespielt und keinen einzigen Fall benannt, wo eine Umsetzung aufgrund einer Materialknappheit bisher nicht umsetzbar gewesen ist. Nun, das Beispiel Pelkum zeigt, dass die Stadtverwaltung nicht mit offenen Karten spielt und sich die grundsätzliche Frage aufwirft, können überhaupt investive Maßnahmen, die im Haushalt verankert sind bzw. über das Bezirksbudget finanziert werden sollen, zeitnah umgesetzt werden.
Wenn man den bezirksbezogenen Haushalt für den Stadtbezirk Pelkum betrachtet, so sehen wir mit der Sanierung der Sporthalle der Selmigerheideschule den mit Abstand größten Posten im Doppelhaushalt, der aber bezeichnenderweise nicht aus städtischen Mitteln, sondern aus dem Förderprogramm KPE III finanziert wird. Die einzig relevanten Posten, die auf einer stabilen Finanzbasis stehen, ist die Erneuerung der Holzbrücke am Selbachpark und die Deckensanierung an der Sporthalle der Alfred-Delp-Schule. Wenn wir hingegen Maßnahmen betrachten, wie z.B. die Entwicklung der Ortskerne Pelkum und Wiescherhöfen oder die Beseitigung des Bahnübergangs Pelkum, so sind diese allein durch sogenannte Verpflichtungsermächtigungen abgesichert. Eine Umsetzung ist dementsprechend nur dann möglich, wenn Fördermittel akquiriert werden können.
Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept Pelkum-Wiescherhöfen (ISEK) ist ein gutes Beispiel, wie zäh der Prozess sein kann bis ein positiver Förderbescheid vorliegt und selbst dieser sagt noch nichts aus, ob die Fördermittel ausreichen, um alle anvisierten Maßnahmen umsetzen zu können. Der bezirksbezogene Haushalt für Pelkum besteht aus vielen unwägbaren Risiken und es droht, wie ein Kartenhaus in sich zusammenzubrechen, wenn alles nicht nach Plan läuft.
Ein Themenfeld, dass im Haushalt erneut leider keine Erwähnung findet, ist der Titania-Jugendpark. Die Anlage befindet sich in einem Dornröschenschlaf. Das Gelände hat viel Potenzial, das aber bei Weitem nicht abgerufen wird. Wenn man mit jungen Leuten, die den Jugendpark noch aufsuchen ins Gespräch kommt, so zeigt sich, dass die Anlage immer weniger angenommen wird. Man weicht zunehmend auf andere Plätze, wie z.B. den Lippepark aus. Der Titania-Park, obwohl er sich in direkter Nachbarschaft zum Schulzentrum West befindet und praktisch ein Teil der Friedrich-Ebert-Parkanlage ist, droht mehr und mehr zu verweisen. Wir sehen den Bedarf für eine solche Anlage, der an den Hammer Westen angrenzt und damit ein Einzugsgebiet mit einer sehr jungen Wohnbevölkerung hat. Der Titania-Park bietet mit seiner großen Fläche viel Potenzial. Hier sollte man mit den Jugendlichen zusammen überlegen, ob und wie weitere Sportmöglichkeiten errichtet werden können. Außerdem ist es zwingend notwendig weitere Bäume als Sonnenschutz um die Sportanlage zu pflanzen und die Beleuchtung im Sportbereich zu verbessern. Denn insbesondere im Winter, wenn es früh dunkel wird, ist am frühen Abend kein Sporttreiben mehr möglich. Des Weiteren wäre in dem Bereich ein inklusiver Spielplatz wünschenswert. Dementsprechend wollen wir, dass Gelder aus dem Bezirksbudget für den Titania-Jugendpark in den Doppelhaushalt 2022/23 eingestellt werden.
Ein weiteres Thema, welches wir auf die politische Agenda setzen und aus dem Bezirksbudget finanzieren wollen, ist die Schaffung eines Sondertopfs für Vereine. Die Vereine, ob nun der Sportverein oder der Kulturverein haben in den letzten 18 Monaten massiv unter der Corona-Pandemie gelitten und die negativen Folgewirkungen sind bis heute nicht überwunden. Die steigenden Corona-Zahlen bedrohen erneut einen regulären Vereinsbetrieb. Die Vielfalt der Vereine ist eine Bereicherung für den Stadtbezirk und über das Vereinsbudget könnte, unabhängig von den städtischen und/oder Landesprogrammen eine niedrigschwellige Hilfe geschaffen werden, die explizit auf die spezifischen, lokalen Gegebenheiten der Vereinsstruktur eingeht. So hätten die Vereine die Möglichkeit die Corona-Schäden abzufedern und z.B. Projekte anzustoßen, um den Mitgliederschwund aufzufangen und gestärkt aus der Corona-Krise hervorzugehen.“
Quelle: Wählergruppe Pro Hamm