ComeBack.Hamm lautet der plakative Titel für ein umfassendes Konzept für einen nachhaltigen wirtschaftlichen Aufbruch in Hamm, das Oberbürgermeister Marc Herter heute vorgestellt hat. „Es geht darum, den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Bürgerinnen und Bürger sowie auf die Hammer Wirtschaft mit neuen Impulsen zu begegnen“, sagte der Verwaltungschef. Zum einen stellte er ein Bündel kurzfristiger Maßnahmen vor, mit denen klein- und mittelständischen Betrieben, dem Einzelhandel sowie Hotellerie und Gastronomie das Comeback nach dem langen Corona-Lockdown erleichtert wird. Zum anderen steckt Herter den Rahmen für eine strategische Neuausrichtung ab, mit der innovative Impulse für einen nachhaltigen regionalwirtschaftlichen Aufschwung gesetzt werden sollen.
Innenstadt wird Bühne
Die Aufhebung der pandemiebedingten Einschränkungen allein ist nicht Garant dafür, dass sich die Dinge wieder zum Positiven wenden. Den besonders gebeutelten Branchen, der Gastronomie sowie der Kultur- und Kreativwirtschaft, wird die Stadt tatkräftig helfen. „Die ,Meile‘ (Südstraße) wird für den Verkehr voll gesperrt“, sagte Justus Moor, Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Arbeit des Rates der Stadt Hamm. „So schaffen wir kurzfristig neuen Raum für Begegnung unter freiem Himmel. Das stärkt das Gastronomiegewerbe, ebenso den Einzelhandel in der Innenstadt.“ Dauerhaft soll rund um die Pauluskirche ein Ausgehquartier mit der neuen, attraktiven fußläufigen Anbindung an die Kanalkante entstehen. Bis Ende 2022 wird es in Hamm keine Sondernutzungsgebühren für die Außengastronomie geben. Baurechtliche Vorschriften werden gastronomiefreundlich ausgelegt und Genehmigungen, wo immer möglich, unbürokratisch erteilt werden. „Das ComeBack-Highligt wird es am zweiten Septemberwochenende mit dem ,Kultursommer 2021‘ geben“, so Herter. „An drei Tagen wird die gesamte Innenstadt zur Bühne und damit zum Anziehungspunkt. Die Innenstadt lädt ein zum Ausgehen“. Mit den Schaustellern laufen derzeit Gespräche für Kirmesveranstaltungen wie den beliebten Stunikenmarkt. Auch den Weihnachtsmarkt haben die Akteure bereits fest im Blick.
Pop-up-Stores
Als zusätzlicher Anreiz, wieder in die Innenstadt zu kommen, dient die beliebte Hammer Karte, die kurzerhand zur Come-Back-Card mit einem 25-prozentigen Rabatt umfunktioniert wird. „Mir geht es darum, kurzfristig Kaufkraft zu aktivieren und zu binden“, so der Oberbürgermeister. Die Kosten für dieses Vorteilsprogramm tragen Stadtwerke GmbH, Sparkasse und Volksbank. „Mit vereinten Kräften bringen wir die Wirtschaft wieder in Gang“, sagte Justus Moor. Die Stadt bringt dazu weitere Beiträge ein: Seit Monaten wird an der besseren Aufenthaltsqualität in der Innenstadt, insbesondere in der Fußgängerzone gearbeitet. Für zusätzliche Bäume, Verweil- und Spielmöglichkeiten für kleine Kinder werden zurzeit 500.000 Euro aus Förderprogrammen von Bund, Land und EU verbaut. Für Pop-up-Stores, die Leerstände mit neuen Ideen beleben, stehen insgesamt 180.000 Euro zur Verfügung. Die Förderquote liegt bei bis zu 50 Prozent. Die weitere WLAN-Ausleuchtung der Innenstadt ist ebenfalls in der Umsetzung. Auch die Nebenzentren wie zum Beispiel in Bockum-Hövel und rund um den Marktplatz in Heessen sind Bestandteil der Offensive. Die Infrastruktur, also die technisch-infrastrukturellen Voraussetzungen, sind auch für die Digitalisierung der Stadt Hamm von grundlegender Bedeutung. Weitere Maßnahmen sind deshalb im Rahmen einer Strategie für eine digitale Infrastruktur geplant.
Neue Ausrichtung
Neben diesen ComeBack-Aktivitäten ist die Zeit nun reif für eine neue regionalwirtschaftliche Ausrichtung Hamms. Die Wasserstoffallianz Westfalen, der erste Schritt, um Hamm zum Produktionsstandort von grünem Wasserstoff zu entwickeln sowie das neue Zentrum für nachhaltige Güterverkehrslogistik (Lokodrom) in direkter Nachbarschaft zum dann wiederbelebten Rangierbahnhof sind wesentliche Elemente einer strukturellen Neuausrichtung der Hammer Wirtschaftspolitik. „Der Erfolg hängt entscheidend davon ab, dass wir als Stadt diese Entwicklung tragen“, sagte Herter. „Deshalb werde ich die Akteure verstärkt einbinden, damit die wesentlichen, regionalwirtschaftlichen Entwicklungen auf eine breite Basis gestellt und aktiv begleitet werden.“ Dazu werde er den strategischen Beirat ‚Wirtschaft.Hamm.2030‘ ins Leben rufen.
Schlagkräftig
Ein wesentlicher Baustein ist auch die Neuausrichtung der Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Stadt Hamm. Die im Zusammenhang mit der Förderung von Wirtschaft, Innovationen und Stadtmarketing tätigen Gesellschaften und Einrichtungen der Stadt Hamm werden künftig unter einem Dach zusammengeführt und mit dem Kommunalen JobCenter vernetzt. Ziel ist es, mit dem Stadt- und Standortmarketing ein schlagkräftiges Team zu bilden und den Fokus auf die Förderung von Innovationen und Unternehmen mit regionalwirtschaftlicher Wertschöpfung zu legen. Das werde im direkten Austausch mit den Akteuren der heimischen Wirtschaft die Rahmenbedingungen für eine dynamische Entwicklung der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes setzen.
Der Rat der Stadt Hamm wird in seiner Sitzung am 29. Juni über das ComeBack Hamm-Programm beraten.
Quelle: Stadt Hamm