Der ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club) hat das Ruhrgebiet als offizielle RadReiseRegion zertifiziert und bescheinigt der Region damit einen hohen Qualitäts- und Servicestandard. Das Siegel gilt für drei Jahre und zeichnet neben den hochwertigen RevierRouten auch das begleitende radtouristische Angebot der Region aus. Dies ist ein wichtiger Meilenstein in der touristischen Entwicklung des Ruhrgebiets, insbesondere da das Interesse an Radreisen auch durch die Corona-Pandemie steigt.
Im östlichen Teil des Ruhrgebietes hat das Hammer Stadtgebiet mit den Knotenpunkten vier bis dreizehn ein dichtes Netz aus Radwegen zu bieten. „Viele touristisch interessante Punkte in Hamm liegen am radrevier.ruhr,“ freut sich Dörthe Strübli vom Stadtmarketing Hamm.
Zahlreiche Herausforderungen für erfolgreiche Zertifizierung gemeistert
Die ADFC Zertifikate haben einen hohen Bekanntheitsgrad und nehmen bei der Urlaubsentscheidung vieler Radler*innen eine wichtige Rolle ein. Der ADFC hat bis vor wenigen Jahren ausschließlich Radfernwege mit 3 bis 5***** Sternen klassifiziert. Dass ganze Regionen das beliebte Qualitätssiegel erhalten, ist bislang noch die Ausnahme und die Anforderungen sind dementsprechend hoch. Das Ruhrgebiet sticht außerdem als erste urbane RadReiseregion hervor, was im mehrjährigen Zertifizierungsprozess auch mit erheblichen Herausforderungen verbunden war. Karola Geiß-Netthöfel, Regionaldirektorin des RVR: „Die Zertifizierung war ein hartes Stück Arbeit. Nur in enger Zusammenarbeit von Ruhrparlament als politischer Unterstützer, Regionalverband Ruhr als Entwickler von regionalen Radverkehrskonzepten und Bauherr vieler Radwege sowie der RTG als Vermarkter war die Auszeichnung der Metropole Ruhr im deutschlandweiten Radtourismus möglich. Ausschlaggebend für die heutige Anerkennung ist auch das von vielen Seiten anerkannte Routen- und Qualitätsmanagement beim RVR. In den kommenden Jahren werden wir weiterhin viel in den Ausbau und die Qualität der regionalen Radwege investieren, um das Ruhrgebiet als hochwertige Fahrradregion weiterzuentwickeln.“
Radfahrer*innen profitieren schon jetzt von zahlreichen Verbesserungen, die im Rahmen des Zertifizierungsprozesses durchgeführt wurden: Vielerorts wurden Wege neu und breiter ausgebaut, dabei Oberflächen neu befestigt sowie Pfosten und andere Barrieren entfernt. Das Knotenpunktsystem und seine kontinuierliche Pflege durch den RVR stellt eine wichtige Verbesserung in der flächendeckenden Radwegweisung dar.
Ruhrgebiet nimmt Vorreiterrolle ein
„Der Fahrradtourismus boomt mehr denn je, gleichzeitig erwarten die Radler höchste Qualität. Dass wir mit dem Ruhrgebiet nun deutschlandweit die erste urbane RadReiseRegion sind, die das Zertifikat vom ADFC erhält, belegt, dass das Ruhrgebiet zu den führenden Raddestinationen gehört“, erklärt Axel Biermann, Geschäftsführer der Ruhr Tourismus GmbH. „Wer in diesem Jahr eine Radreise plant, sollte sich daher das Ruhrgebiet mit seinen herrlichen Bahntrassenradwegen mal etwas genauer anschauen. Das radrevier.ruhr hat für Radurlauber außergewöhnlich viel zu bieten.“ Für die erfolgreiche Zertifizierung waren abwechslungsreiche Routen und Themen eine Voraussetzung. Hier konnte das Ruhrgebiet die Prüfer*innen des ADFC mit der einzigartigen Kombination aus Industriekultur, Natur und Kultur überzeugen. Außerdem gibt es im Ruhrgebiet rund 190 zertifizierte und besonders fahrradfreundliche bett+bike Betriebe. Im Jahr 2019 wurde durch Evaluationen belegt, dass das radrevier.ruhr sich als Radreise-Destination etabliert hat und der Fahrradtourismus einen Bruttoumsatz von rund 76 Millionen Euro generiert. Prof. Dr. Hans-Peter Noll, stellvertretender Vorsitzender des Ruhrparlaments, erläutert: „Die Zertifizierung durch den ADFC ist ein großartiges Signal, das wir in den bundesweiten Tourismusmarkt senden. Diese Auszeichnung zeigt aber auch den Menschen vor Ort, wie wichtig die Arbeit des RVR und der RTG ist. Denn für uns im Ruhrgebiet hat das hervorragende Radwegenetz im Alltag einen ganz praktischen Nutzen. Nun gilt es, weiter intensiv an der Vermarktung zu arbeiten, um dieses Angebot noch bekannter zu machen.“
Das Erfolgsrezept: Qualitätsmanagement und Zusammenarbeit auf lokaler Ebene
Die Rad-Infrastruktur der Metropole Ruhr und die Qualitätsstandards spielten bei der Zertifizierung eine wichtige Rolle. Ulrich Syberg, Bundesvorsitzender des ADFC erläutert: „Für Radurlauber*innen gehört beste Qualität mittlerweile zu den entscheidenden Reiseerwartungen. Bei unseren zertifizierten RadReiseRegionen und auch den Qualitätsradrouten können sich Radelnde sicher sein, dass ein entspannter und erlebnisreicher Radurlaub auf sie wartet. Das Ruhrgebiet hat sich die Auszeichnung zur ADFC RadReiseRegion redlich verdient. Aus der erstmaligen Auszeichnung eines urbanen Ballungsraumes ergibt sich zudem eine spannende Vorreiterrolle für andere, städtisch-geprägte Regionen.“ Mit der erfolgreichen Zertifizierung ist ein Meilenstein erreicht, doch damit das Ruhrgebiet das nun erreichte Niveau langfristig halten kann, müssen auch zukünftig regelmäßig Qualitätskontrollen durchgeführt und Schwachstellen beseitigt werden. Dies gelingt durch die enge Zusammenarbeit zwischen dem Regionalverband Ruhr und den Städten und Kreisen (zuständig für die Infrastruktur), die Steuerung des Marketings durch Ruhr Tourismus sowie ein gut funktionierendes, lokales Netzwerk mit den vielen weiteren Beteiligten.
Quelle: Stadt Hamm