Die NRW-Landesregierung hat ihre Bitte an die Kirchen zurückgezogen, auch an diesem Osterfest auf Präsenzgottesdienste zu verzichten.
Anlass ist die gestrige 180-Grad-Wende bezüglich der erweiterten Osterruhe:
Gründonnerstag und Karsamstag sollten kürzestfristig zu „Ruhetagen“ deklariert werden, ohne dass feststand, was das überhaupt bedeutet und wie gravierenden praktischen Fragen derart kurzfristig beantwortet werden sollten. Allein der Gründonnerstag hätte als Ruhetag wirtschaftliche Folgen in Höhe von 7 Milliarden Euro nach sich gezogen, errechnete das Deutsche Institut für Wirtschaft.
Gestern Mittag verkündete die Kanzlerin die Rücknahme des massiv kritisierten nächtlichen Schnellschusses und bat die Bürger um Verzeihung.
Heute wurde in Konsequenz der gesamte Osterpassus aus dem Beschluss gestrichen – mitsamt dem Teil, der sich auf kirchliche Feiern bezog.
Die Bitte zum erneuten Verzicht auf österliche Gottesdienste in der Kirche war sowohl in der katholischen als auch in der evangelischen Kirche auf große Überraschung und offen erklärtes Unverständnis gestoßen.
Während die Bischofskonferenz sofort ein „Nein“ an die Landesregierung signalisierte, empfahl die Evangelische Landeskirche von Westfalen den Verzicht – der Empfehlung folgte gestern der Evangelische Kirchenkreis Unna, dessen 13 Gemeinden nunmehr nach 2020 das höchste christliche Fest erneut rein digital feiern.