Ein Mann bulgarischer Herkunft hat sich selbstständig aufgrund von Corona-Symptomen in ärztliche Behandlung begeben und auf das Virus testen lassen. Am Montag, 15. Februar, lag dem Gesundheitsamt der Stadt Hamm der Nachweis vor, dass es sich bei der Erkrankung um die hochinfektiöse Mutante des Corona-Virus COVID-19 handelt.
„Zur Gefahrenabwehr hat der Krisenstab unter meiner Leitung unverzüglich geeignete Maßnahmen beschlossen“, sagte Oberbürgermeister Marc Herter. Insgesamt vier Wohnhäuser im Hammer Westen und in Bockum-Hövel wurden am selben Abend (15. Februar) zum Mittelpunkt einer großen Serientestung. Alle 79 angetroffenen Bewohnerinnen und Bewohner und weiteren Personen wurden einem Corona-Test unterzogen. Außerdem wurde an Ort und Stelle die sofortige Quarantäne mit einem schriftlichen Bescheid angeordnet. Das betrifft auch die angetroffenen Personen, die nicht in den Häusern leben: Sie wurden ebenfalls in ihren Wohnungen unter Quarantäne gesetzt: Das betrifft drei weitere Haushalte in anderen Wohngebäuden. Die Einhaltung der Quarantäne wird seitdem überwacht: In der ersten Nacht durch die Polizei, seit Dienstag durch einen beauftragten Sicherheitsdienst.
Am Dienstag sind weitere 19 Personen getestet und in Quarantäne gesetzt worden: Sie wohnen in einem eigentlich räumlich getrennten Gebäude, hatten aber auf einem gemeinsamen Innenhof Kontakte zu Personen, die bereits seit Montag unter Quarantäne standen. Insgesamt sind damit 98 Personen getestet und unter Quarantäne gesetzt worden.
Bei den Kontrollen konnte nach aktuellem Stand ausgeschlossen werden, dass möglicherweise betroffene Kinder in den letzten Tagen oder Wochen eine Notbetreuung einer Kita oder Schule besucht haben.
Der mit der Mutation infizierte Mann und seine Frau sind in eine freistehende Wohnung umquartiert worden. Eine weitere Familie mit einem corona-positiven Mitglied ist ebenfalls umquartiert worden – hier steht noch aus, ob es sich ebenfalls um die britische Mutante handelt. Alle möglicherweise positiven Corona-Tests der Reihentestung werden auf die britische Corona-Mutation überprüft. Das wird voraussichtlich einige Tage in Anspruch nehmen.
„Die britische Mutante des Corona-Virus ist hochansteckend. Um die Ausbreitung zu verhindern, waren diese Maßnahmen das Gebot der Stunde“, sagte Herter. „Das ist im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger geschehen, ebenso aber auch im Interesse der Betroffenen selbst.“ Die Testungen verliefen ruhig und unproblematisch. Für die Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner der unter Quarantäne stehenden Häuser und Haushalte mit Lebensmitteln und Artikeln des täglichen Bedarfs wird von der Stadt Hamm gesorgt.
Die Testung in den Wohnhäusern war notwendig geworden, weil es sich bei dem positiv Getesteten um einen Bauarbeiter auf Montage handelt, der mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Kontakte zu Kollegen hatte, die in den anderen Hammer Immobilien wohnen. Der Arbeitsschutz der Bezirksregierung Arnsberg hat aus diesem Grund die Testungen begleitet. Die betroffenen Arbeitsstätten werden unterrichtet, sobald Erkenntnisse dazu vorliegen.
Die Polizei hat die Testreihe im Rahmen eines Amtshilfeersuchens in allen vier Wohnhäusern begleitet und die Überwachung der Quarantäne in der ersten Nacht sichergestellt. „Ich danke allen beteiligten Einsatzkräften. Sie haben unverzichtbare Arbeit zum Wohl aller Bürgerinnen und Bürger geleistet. Auch bei den betroffenen Bewohnerinnen und Bewohnern bedanke ich mich für ihre Kooperation“, unterstrich Herter.
Quelle: Stadt Hamm