Kein Präsenzunterricht in NRW bis Ende Januar – Kitas ab 11. 1. im Pandemiebetrieb

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Digitale Geräte im Unterricht - Symbolfoto, Archiv RB

Kitas im Pandemiebetrieb – Schulen im Distanzunterricht. Ausnahmslos bis Ende Januar.

Kein Präsenzunterricht in keiner Schule in NRW bis zum Ende des Monats – auch nicht für Grundschüler und Abschlussklassen:

Mit dieser Verkündigung vor der Presse am heutigen Mittwoch (6. 1.) rückte Schulministerin Yvonne Gebauer weeit von ihrem bisherigen Festhalten am Präsenzunterricht ab. Alle Schulen im Land bleiben bis auf Notbetreuungen für die 1. bis 6. Jahrgänge bis zum 31. Januar geschlossen und stellen auf Distanzlernen um – am 29. Januar gibt es Zeugnisse.

Die Kitas gehen in den Pandemiebetrieb über, genauso wie schon vor den Weihnachtsferien.

So geht es in den Kitas weiter:

NRW-Familienminister Joachim Stamp stellte am 6. Januar vor der Presse den weiteren Betrieb in den Kitas vor. / Screenshot_aus dem Livestream der Pressekonferenz
  • Alle Kitas bleiben geöffnet.
  • Betreuung findet ausschließlich in festen Gruppen statt, die Betreuungszeiten werden jeweils um 10 Stunden gekürzt.
  • Die Eltern, die keine Kita-Betreuung in Anspruch nehmen, sollen ihre Beiträge möglichst vollständig erstattet bekommen. Stamp kündigte an, er werde sich bei den kommunalen Spitzenverbänden dafür einsetzen.
  • Ebenso wie schon vor Weihnachten richtet Familienminister Joachim Stamp (FDP) den dringenden Appell an alle Eltern, ihre Kinder möglichst zu Hause zu betreuen. „Wir hoffen, dass viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer diese Möglichkeit nutzen“, unterstrich er in der Pressekonferenz.
  • Die Mitarbeiter/innen in den Kitas seien „Helden der Pandemie, die unsere Unterstützung benötigen.“ Jedoch wolle die NRW-Regierung keine erneuten Betretungsverbote mit Ausnahmen für „systemrelevante Gruppen“ aussprechen, wie im Frühjahr erfolgt. Diese Regelung habe „große Missgunst und das Gefühl von Ungererechtigkeiten“ hervorgerufen, daher sei die Entscheidung nunmehr für eine generelle Offenhaltung der Kitas gefallen.
  • Den Kita-Beschäftigten sei es in den Vorabgesprächen ein großes Anliegen gewesen, sich weiterhin kostenlos testen lassen zu könen. „Ich freue mich, dass wir das erfüllen können“, so Stamp.

Vor diesem Hintergrund ist äußerste Vorsicht geboten. Gebauer und ich haben die Vorstellungen nochmal mit den jeweiligen Partnern diskutiert, weil es für uns entscheidend sit, in einer so schwierigen Lage möglichst breiten Konsens zu erzielen.

So geht es in den Schulen weiter:

Schulministerin Yvonne Gebauer übernahm den Part für die Schulen. (Screenshot aus der Pressekonferenz/Livestream Land NRW)
  • Für die Schulen nannte Ministerin Yvonne Gebauer (FDP) die Verschärfung der Maßnahmen „schmerzhaft, aber angesichts des bundesweiten Infektionsgeschehens nachvollziehbar und notwendig“. Mit der Vorlage ihres Stufenplans vor den Weihnachtsferien habe sie darauf hingewiesen, dass weitergehende Einschränkungen notwendig werden könnten, wenn sich das Infektionsgeschehen zuspitzt bzw. nicht verbessert.
  • „Eine solche Entscheidung ist nun notwendig geworden. So sehr ich von den nun zu treffenden Maßnahmen überzeugt bin, so schwer fällt es mir, wenn wir den Kindern in den nächsten Wochen kein reguläres und umfassendes Bildungs und Betreuungsangebot machen können“, beteuerte die Ministerin.

„In der aktuellen Pandemielage kann dies nicht im Präsenzbetrieb umgesetzt werden.“

  • Kein Präsenzunterricht also bis Ende Januar – in allen Schulen gibt es ausschließlich Distanzunterricht, auch für Abschlussklassen und auch für Grund- und Förderschüler.
  • Keine Klassenarbeiten werden bis zum 31. 1. geschrieben, ausgenommen in den Abschlussklassen der Berufskollegs und in den Oberstufenklassen Q1 und Q2.
  • Alle Schulen bieten für Kinder von Klasse 1 bis 6 ein Betreuungsangebot an. Dieses ist für Eltern, die keine Betreuung ihrer Kinder zu Hause gewährleisten können, sagte die Ministerin. Es sei kein schriftlicher Nachweis für einen „systemrelevanten Beruf“ erforderlich.
  • „Wir ergreifen diese Maßnahmen nicht, weil Schulen Hotspots wären“, wiederholte Yvonne Gebauer ihre schon oftmals geäußerte Maxime. „Die Maßnahmen sind notwendig, weil auch Schule in der jetztigen Situation zur Pandemiebekämpfung ihren Beitrag leisten muss.“
  • Sollte es zu Lockerungen kommen, seien die Schulen von Anfang an dabei, versicherte Gebauer.
  • Die heute vorstellten Eckpunkte werden morgen, am 7. Januar, in schriftlicher Ausformulierung an alle Verantwortlichen der Kitas und der Schulen gehen. Detailfragen, sagte Gebauer, sind noch zu klären.

Fragen aus der Pressekonferenz:

Wie steht es mit der immer wieder geäußerten Versicherung des Vizeministerpräsidenten: „Keine flächendeckenden Schließungen von Schulen und Kitas mehr“?

Joachim Stamp arguemntierte mit dem mutierten (viel ansteckenderen) Virus, das eventuell als „Brandbeschleuniger“ wirken werde. Ministerin Gebauer antwortete dazu, dass keinem Prüfling durch die Abkehr vom Präsenzuntericht Nachteile entstehen sollen.

Werden zum Ausgleich an anderen Stellen Ferientage gekürzt?

Dazu Schulministerin Gebauer: Die vier beweglichen Ferientage jeder Schule stehen fest. Sie habe nicht vor, „daran zu rütteln“. Sie könne sich aber vorstellen, dass z. B. der Rosenmontag „dazu genutzt werden kann, Unterrichtsinhalte nachzuarbeiten“.

Wie gut sind die Schulen auf den Distanzunterricht vorbereitet?

Yvonne Gebauer verweist auf Handreichungen und Videos, die den Schulen zur Verfügung gestellt wurden, auf die Lernplattform Logineo und zahlreiche Bildungsmedien, die von den Lehrerinnen und Lehrern abgerufen werden können. „Wir haben als Landesregierung unsere Hausaufgaben gemacht.“ Die Austattung der Kinder und Lehrkräfte mit Endgeräten obliege den Kommunen, man habe aber Signale, „dass immer mehr Geräte bei Schülern und Lehrern ankommen“.

Wieso komplettes Distanzlernen statt Wechselmodelle nach dem „Solinger Modell“?

Schulministerin Gebauer sagt, dass das jetzige Modell „der aktuen Situation geschuldet“ sei und dürfe und werde „nur eine vorübergehende Lösung“ sein. Durch die Aussetzung des Präsenzunterrichts werde zudem eine Doppelbelastung von Lehrkräften vermieden. Sie können sich auf die Organisation des Distanzlernens konzentrieren.

HIER finden Sie die Erklärung von Schulministerin Gebauer im Wortlaut

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