Querflötist Pirmin Grehl und die Neue Philharmonie Westfalen widmen sich im ersten Sinfoniekonzert der neuen Saison am Freitag, 9. Oktober, um 19.30 Uhr im Kurhaus Bad Hamm musikalischen Naturerscheinungen.
Beethovens berühmtes Stimmungsbild der „Pastorale“ war Vorbild für Niels Gade und sein „Sommertag auf dem Lande“. Gades Suite entstand für das Hamburger Musikfest des Jahres 1880 und wurde mit Begeisterung aufgenommen. In Anlehnung an Beethoven schildert Gade einen imaginären Tagesausflug in die skandinavische Landschaft. Es geht ähnlich unbeschwert und fröhlich zu, auch der Gewittersturm und die Waldeinsamkeit als Kontraste zur insgesamt heiteren Stimmung fehlen nicht.
Ganz andere Klangfarben fand der finnische Komponist Einojuhani Rautavaara in seinem Flötenkonzert – ein Paradestück für den facettenreichen Ton von Pirmin Grehl, Professor an den Musikhochschulen in Karlsruhe und Luzern. „Dances with the Winds“ entstand 1974 für den schwedischen Flötisten Gunilla von Bohr, der ein Spezialist für alle vier Standardflöten war. Daher haben alle vier ihre Rolle in Rautavaaras Werk, das damit eine echte Herausförderung für Flötisten ist, aber auch ein fantastisch reiches und aufregendes Werk für die Zuhörer, ein Werk mit ungemein dichter Atmosphäre.
Dirigent Rasmus Baumann lässt das Konzert schließlich in Beethovens Landschafts-Denkmal münden, die „Pastoral-Sinfonie oder Erinnerungen an das Landleben“. Beethoven selbst meinte, sein Landschaftsbild habe „mehr Ausdruck der Empfindung als Malerei“. In fünf Sätzen malt er ein üppiges Panorama, beginnend mit dem „Erwachen heiterer Empfindungen bei der Ankunft auf dem Lande“, beobachtet eine „Szene am Bach“, schildert ein „Lustiges Zusammensein der Landleute“, lässt die idyllische Szenerie erschüttern von „Gewitter und Sturm“, deren Abflauen schließlich gefeiert wird mit „Hirtengesänge – Frohe und dankbare Gefühle nach dem Sturm“.
Quelle: Stadt Hamm