Furor – Theaterstück nach Hübner/Nemitz – am 17.01. im Kurhaus

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© Volker Beushausen

Das WLT hat sich einmal mehr eines aktuellen Stoffes angenommen und zeigt mit „Furor“ eine packende Inszenierung, getragen von einem zur Hochform auflaufenden Ensemble. Schonungslos werden die Konfliktzonen einer Gesellschaft, wo jeder als erstes an sich selbst denkt und andere nicht ernstnimmt, offenbart. Zu sehen am Mittwoch, 17. Januar, um 19:30 Uhr im Kurhaus Bad Hamm. Für alle Interessierten gibt es um 18:45 Uhr wieder ein Einführungsgespräch.

Es war ein Unfall. Tragisch. Nicht seine Schuld. Denn der Junge stand unter Drogeneinfluss, als er auf die Straße rannte. Aber es ist Wahlkampf, die heiße Phase ist angelaufen. Und Ministerialdirigent Heiko Braubach will Oberbürgermeister werden. Auf jeden Fall – und diese Tragödie kann alles gefährden.

Braubach ist angesichts der tragischen Folgen ehrlich erschüttert. Der Junge wurde so schwer verletzt, dass er für den Rest seines Lebens im Rollstuhl sitzen wird. Nach reiflicher Überlegung macht er sich auf den Weg zur Mutter des Opfers, einer Altenpflegerin, die jeden Cent dreimal umdrehen muss, um zu sehen, wie er helfen kann. Zunächst reagiert sie ablehnend, taut nach und nach aber merklich auf und ist dankbar angesichts der ehrlichen Betroffenheit und des großzügigen Hilfsangebots von Braubach.
Alles scheint sich gut zu entwickeln, bis eines Tages der Cousin des Schwerverletzten auftaucht. Jerome wittert die einmalige Gelegenheit, den aus seiner Sicht machtgeilen Politiker zu erpressen. Ein Schlagabtausch. Eine Eskalation. Hier der routinierte, erfahrene Politiker, der zunehmend in die Enge gedrängt wird, dort der von Frustration, Enttäuschung und Hass auf das Establishment Getriebene, der sich nicht mehr bremsen lässt.

Das Duo Lutz Hübner/Sarah Nemitz gehört zu den erfolgreichsten Teams in der deutschen Theaterlandschaft. Seit Jahrzehnten prägen sie mit ihren gesellschaftlich relevanten Stücken das Theater nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern in ganz Europa. In ihrem 2018 uraufgeführten Werk gehen sie der Frage nach, was politisches Handeln kompromittiert und wie demokratische Werte in unserer Gesellschaft erodieren. Akute gesellschaftliche Phänomene wie Wutbürgertum, Hassreden, Lügenpresse, Fake-News und die Macht des stets griffbereiten Handys finden ihr Echo.

Brandaktuell: Karten für das Stück sind beim Kulturbüro der Stadt Hamm, den bekannten Vorverkaufsstellen und online unter kultur.hamm.de erhältlich.

Quelle: Stadt Hamm

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