“Überall im Land baden die Kommunen, die Beschäftigten und die Familien aus, dass etliche Bundes- und Landesregierungen den wachsenden Bedarf nach guten Offenen-Ganztags (OGS) Angeboten verschlafen haben”, kommentiert Selda Izci, DIE LINKE im Rat der Stadt Hamm. “Während der Bedarf durch viele gesellschaftliche Faktoren stieg, wurde allenfalls in neue Gebäude investiert. Die Verbesserung von Qualität, Arbeitsbedingungen und Finanzierung wurde sträflich vernachlässigt. Dringlichste Baustelle ist und bleibt die qualitative Weiterentwicklung und eine bessere personelle Ausstattung”.
Auch vor dem Hintergrund des anstehenden Rechtsanspruchs auf einen OGS Platz wiederhole die SPD-Grüne-FDP-Bundesregierung den Fehler ihrer Vorgängerregierung. Bereitgestellte Fördergelder können nur für bauliche Maßnahmen eingesetzt werden. Izci sagt: “Wir müssen endlich in Köpfe investieren und nicht in Beton. Auch in Hamm haben wir mehrfach darauf hingewiesen, dass es nicht ausreichend ist, im Bereich der OGS nur den Gebäudebestand weiter zu entwickeln. Seit Jahren ist bekannt, dass die OGS auch personell besser ausgestattet werden muss, insbesondere auch mit qualifiziertem Personal.”
Zudem leide der offene Ganztag noch immer unter einer strukturellen Unterfinanzierung. “Die Diskussion darum ist nicht neu in NRW. Bereits unter der rot-grünen Mehrheit im Landtag – damals mit dem heutigen Oberbürgermeister der Stadt Hamm als parlamentarischen Geschäftsführer der SPD-Fraktion – wurde das Thema fahrlässig versäumt. Daran knüpfte die CDU-FDP-Regierung nahtlos an. Die heutige CDU-Grüne-Landesregierung macht ebenfalls keinerlei Anstalten, diese Fehlstelle zu bearbeiten. Die Kinder und die betreuenden Fachkräfte brauchen endlich verbindliche Qualitätskriterien, langfristige und auskömmliche Finanzierung und bessere Beschäftigungsbedingungen.”