Bei seinem zweiten Konzert am Dienstag, 10. Oktober, um 18:00 Uhr im Kulturbahnhof (Helios-Theater) sammelt der Klangkosmos wieder Flugmeilen: Die Reise geht in den Osten der bevölkerungsreichsten Demokratie der Welt – nach Indien.
Der Subkontinent ist groß, ebenso vielfältig wie seine Kulturen ist auch die Musik. Die einzelnen Stile sind nur im entferntesten miteinander verwandt und unterscheiden sich sehr deutlich. Mit der Musik der Baul stellt der Klangkosmos eine ganz besondere Tradition ins Blickfeld, die 2005 auch in die Liste des Immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde.
Die Baul-Tradition geht auf das frühe 8. Jh. n. Chr. zurück und hat sich aus verschiedenen Strömungen des Buddhismus, Sufismus und Hinduismus entwickelt. Bauls identifizieren sich weder mit einer organisierten Religion, noch mit dem Kastensystem. Für sie ist der physische Körpers eines Menschen der Ort, an dem Gott wohnt. Ihre Musik und Poesie widmen sich der Suche nach der Beziehung des Menschen zu Gott und der spirituellen Befreiung. Bauls leben auch heute zumeist noch in ländlicher Umgebung oder ziehen von Ort zu Ort und verdienen ihren Lebensunterhalt mit Gesang zur Begleitung der Ektara, einer einsaitigen Spießlaute, und der Trommel Dubki sowie der Laute Dotara. Die Baul-Musik stellt eine besondere Art von Volkslied dar.
Rina Das Baul ist eine der renommiertesten Vertreterinnen der Baul und gerade als weibliche Stimme eine Inspiration für viele. Sie lernte schon in frühester Kindheit die Texte, Rhythmen und Musikinstrumente von ihrem Großvater. Er lehrte sie neben den musikalischen Nuancen auch die Baul-Philosophie, die über Jahrhunderte in ihrer Familie von Generation zu Generation tradiert wurde. Bei informellen Zusammenkünften lernte sie andere Musiker kennen, die ihr Wissen teilten und es ihr so ermöglichten, ihren ganz eigenen musikalischen Weg zu finden. Mittlerweile wurde sie mehrfach ausgezeichnet und tritt regelmäßig im In- und Ausland auf. Ihr Wunsch ist es, dass Menschen durch ihre Musik die Kraft finden, sich den Schwierigkeiten und Unsicherheiten der heutigen Zeiten zu stellen.
Begleitet wird sie von ihrem Sohn Purnendu Das, einem jungen Multi-Instrumentalisten, der u. a. verschiedene Perkussions-Instrumente wie die Trommeln, Khamak, Dubki Khol beherrscht sowie Arpan Thakur Chakraborty, einem Meister der Saiteninstrumente wie der Lauten Dotara und Kendri.
Das Konzert des Rina Das Baul-Trios beginnt um 18:00 Uhr im Kulturbahnhof (Helios-Theater, Willy-Brandt-Platz 1d, 59065 Hamm), der Eintritt ist wie immer frei!
Quelle: Stadt Hamm