Im Wonnemonat Mai reist der Klangkosmos in die tropische Klimazone: Am 16.5. (18:00 Uhr, Kulturbahnhof/Helios-Theater) geht es nach 12 Jahren wieder mitten auf den afrikanischen Kontinent – nach Kamerun. So vielfältig wie die Sprachen, ist auch die Musik des Landes die unzählige Tänzen und eine Vielzahl an Instrumenten beinhaltet. Die Kameruner selbst sagen gerne, dass ihr Land ganz Afrika symbolisiert, womit sie – zumindest was die Musik anbelangt – nicht ganz Unrecht haben.
Der Klangkosmos widmet sich der Musik einer ganz bestimmten Volksgruppe, der Eton. Sie gehören zu den berühmten Bantu-Kriegern der Beti und sind die größte Volksgruppe in Kamerun. Eine ihrer bekanntesten musikalischen Vertreterinnen ist Lornoar. Die junge Sängerin, Komponistin und Tänzerin ist in der Hauptstadt Yaoundé geboren und aufgewachsen. Schon in jungen Jahren trat sie als professionelle Sängerin auf und wurde schnell zu einem Geheimtipp. Das Engagement einer bekannten Band bot ihr schließlich die Möglichkeit, ausgiebig durch das Land zu touren und fast alle bekannten großen Musiker Kameruns stimmlich zu unterstützen. 2010 gewann sie bei einem landesweiten Wettbewerb für Frauenstimmen den ersten Preis, ein Jahr später erschien ihr erstes Solo-Album. 2012 konzertierte sie in Paris, 2014 in New York. 2017 vertrat sie Kamerun bei den 8. Frankophonie-Spielen in Abidjan/Elfenbeinküste und wurde 2018 offiziell mit einem Konzert für die 10. Ausgabe von MASA – der weltweit größten afrikanischen Musikmesse ausgewählt. Es folgte eine große China-Tournee und Auftritte bei Festivals in Douala, auf Teneriffa, in Johannesburg und in Rabat.
Lornoar pflegt das oral tradierte Erbe ihrer Heimat und beeindruckt mit ihren starken Bühnenpräsenz. Sie singt in ihrer Muttersprache Eton und schreibt starke Texte, die sowohl von Gott als auch vom täglichen Leben inspiriert sind. So geht es u. a. um die Sehnsucht nach Trost und Liebe, das Verlassenwerden, den Wunsch nach göttlicher Kraft und Schutz, aber auch um den Kampf gegen sexuelle Belästigung, gegen Gewalt an Frauen, Intoleranz und den Missbrauch von Kindern als Soldaten. Ihre Musik besteht aus verschiedenen afrikanischen Rhythmen wie Bikutsi, Makossa und Mbalax, instrumental begleitet wird sie von ihren beiden Trio-Kollegen Michel Mbarga (Gitarre, Stabzither, Gong, Balafon) und Philippe Lebel Wandji (Perkussion).
Das Konzert von Lornoar beginnt um 18:00 Uhr im Kulturbahnhof (Helios-Theater, Willy-Brandt-Platz 1d, 59065 Hamm), der Eintritt ist wie immer frei!
Quelle: Stadt Hamm