Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke: Schauspiel am 15. Februar im Kurhaus

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© G2 Baraniak

Von einem, der auszog, Schauspieler zu werden – und bei den Großeltern einzieht: das Altonaer Theater inszeniert Joachim Meyerhoffs tragikomischen Roman am Mittwoch, 15. Februar, um 19:30 Uhr im Kurhaus. Wie gewohnt gibt es um 18:45 Uhr für alle interessierten Besucher ein Einführungsgespräch, in dem Fakten und Hintergründe zum Stück näher beleuchtet werden.

Die Kindheit auf dem Gelände einer riesigen Psychiatrie und auch das Austauschjahr in Amerika liegen hinter Joachim. Die Schulzeit ist glücklich überstanden, nun steht der Zivildienst bevor, als das Unerwartete geschieht: er wird auf der Otto-Falckenberg-Schule – der Fachakademie für darstellende Kunst in der Landeshauptstadt München -angenommen. Joachim zieht zu seinen Großeltern in die großbürgerliche Villa in Nymphenburg und wird zum Wanderer zwischen den Welten.

Seine Großmutter war selbst Schauspielerin und ist eine schillernde Diva, sein Großvater ist emeritierter Philosophieprofessor, eine strenge und ehrwürdige Erscheinung. Ihre Tage sind durch abenteuerliche Rituale strukturiert, bei denen Alkohol eine wesentliche Rolle spielt. Tagsüber wird Joachim an der Schauspielschule systematisch in seine Einzelteile zerlegt, abends ertränkt er seine Verwirrung auf dem opulenten Sofa in Rotwein und anderen Getränken. Aus dem Kontrast zwischen großelterlichem Irrsinn und ausbildungsbedingtem Ich-Zerfall entstehen Ereignisse, die Joachim komplett überfordern. Gleichzeitig entgeht ihm aber nicht, dass auch die Großeltern gegen eine große Leere ankämpfen, während er auf der Bühne sein Innerstes nach außen kehren soll und dabei oft grandios versagt.
Autor Joachim Meyerhoff gelingt die schwierige Kunst, Komik und Tragik miteinander zu verbinden. Sein Held nimmt sich und seine Umwelt immer genauer wahr und erkennt überall Risse, Sprünge und Lücken.

Schauspieler, Regisseur und Autor Meyerhoff (*1967) war 14 Jahre Mitglied des Wiener Burgtheater-Ensembles, wo er u. a. auch sein Projekt „Alle Toten fliegen hoch“ zeigte. In diesem autobiographischen Programm erzählt er seine Familiengeschichte in mehreren Teilen – aus denen er mittlerweile fünf Romane gemacht hat. Das Altonaer Theater bleibt seinem Motto „Wir spielen Bücher“ treu und adaptiert nach der erfolgreichen Umsetzung von „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“ nun einen weiteren seiner Romane.

Nicht verpassen: Karten für das außergewöhnliche Theaterstück gibt’s beim Kulturbüro der Stadt Hamm, allen bekannten Vorverkaufsstellen und im Web-Shop unter kultur.hamm.de.

Quelle: Stadt Hamm

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