“Eine ambulante Notfallpraxis in Hamm-Heessen ist gut, kann aber natürlich nicht den Standort in der Stadtmitte ersetzen. Eine Reise in den äußersten Nordosten unserer Stadt ist für viele Bürgerinnen und Bürger eine große Hürde. Insbesondere, wenn sie gesundheitliche Beschwerden haben und auf die Hilfe der ambulanten Notfallpraxis angewiesen sind”, erklärt Roland Koslowski, DIE LINKE im Rat der Stadt Hamm.
“Nicht alle Bürgerinnen und Bürger haben jederzeit die Möglichkeit einen privaten Fahrdienst zu organisieren. Vielen wird auch das Geld für ein Taxi fehlen. Die ÖPNV-Anbindung der neuen ambulanten Notfallpraxis ist schlecht und besonders in den Randzeiten für gesundheitlich beeinträchtigte Menschen kaum zumutbar. Da die Menschen aber trotzdem medizinische Hilfe brauchen, ist zu befürchten, dass es zu einer weiter steigenden Belastung der Notaufnahmen und des Rettungsdienstes durch Fälle kommt, die klar im Zuständigkeitsbereich der ambulanten Notversorgung liegen”, führt Koslowski weiter aus. “Dadurch wird es noch schwerer für ohnehin unterfinanzierte Krankenhäuser und unterbesetzten Rettungsdienst ihrem Versorgungsauftrag nachzukommen.”
Auch die Verlagerung der ambulanten Notfallpraxis sei, genauso wie die Schließung des St. Josef Krankenhauses in Bockum-Hövel, ein Ausdruck der grundlegend falschen Ausrichtung des Gesundheitswesens. Deren Grundlage, die Ausrichtung an Markt und Wettbewerb, gehe auf die letzte rot-grüne Bundesregierung zurück, betont Koslowski. “Sowohl die ambulante als auch die stationäre Gesundheitsversorgung muss neu ausgerichtet werden. Im Mittelpunkt steht dabei der Mensch und keineswegs der Gewinn in der Bilanz. Dazu gehört natürlich auch eine wohnortnahe Versorgung!”