Seit Jahren steigt die Zahl der vom Frauenhaus Hamm abgelehnten Frauen kontinuierlich an. Hauptgrund ist dabei dessen Überbelegung. „Während Hotels in der Pandemie leer standen, wurden schutzsuchende Frauen von voll belegten Frauenhäusern abgewiesen“, sagte Selda Izci, DIE LINKE im Rat der Stadt Hamm, „Das ist ein Missstand, den die Stadt selbst geschaffen hat.“ Besonders problematisch sei die Situation angesichts der während der Pandemie bundesweit steigenden Fälle häuslicher Gewalt.
Schon zu Beginn der Pandemie hatte DIE LINKE gefordert, leerstehende Hotels kurzfristig als Notunterkünfte für Obdachlose und Menschen in prekären häuslichen Situationen zur Verfügung zu stellen, wie es auch in anderen Städten eingeführt wurde. „Es fehlt nicht nur an finanziellen Mitteln, sondern auch an Raum in den Notunterkünften“, so Izci, „Die Mittelaufstockung der Stadt Hamm für das Frauenhaus für 2022 kommt verspätet und wird so schnell nicht den vorherrschenden Platzmangel beheben.“
„Opfern von häuslicher Gewalt sollte jederzeit Hilfe zur Verfügung stehen“, betonte Izci und verwies dabei auch auf die Istanbul-Konvention, deren Fokus auf der Bekämpfung von häuslicher Gewalt und dem Schutz von Betroffenen liegt. „Dass sie in Frauenhäusern wegen zu geringer Kapazitäten abgelehnt werden, ist unzumutbar. Die Stadt versäumt hier fortwährend zu handeln. Hotels haben aktuell wieder geöffnet, sind aber meist unterbelegt. Es besteht immer noch die Möglichkeit, ihre Räumlichkeiten zu nutzen. Das würde die Lage kurzfristig verbessern und Zeit geben, langfristige Lösungen zu finden.“
Quelle: DIE LINKE