Vier junge Musiker beschlossen 1981, ihren künstlerischen Weg fortan als Streichquartett gemeinsam zu gehen. Als Namen wählten sie „Auryn“, jenes Amulett aus Michael Endes „Unendlicher Geschichte“, das seinem Träger Inspiration und die Kraft verleiht, den Weg seiner Wünsche zu gehen. Was sich auch für das Quartett in den folgenden Jahren bewahrheiten sollte. Schon 1982 reüssierten sie beim renommierten ARD-Wettbewerb in München und beim Internationalen Streichquartett-Wettbewerb in Portsmouth.
Ihre Spielweise wurde zunächst durch das Studium beim legendären Amadeus Quartett in Köln geprägt. Hier galt das Prinzip eines homogenen, vom leicht dominierenden Oberglanz der ersten Geige gekrönten Ensembleklangs. Während eines Studienaufenthaltes beim Guarneri Quartett legte man hingegen größeres Gewicht auf Transparenz, Trennschärfe und Individualität der Stimmen. Der Ausgleich zwischen diesen gegensätzlichen Musizieridealen wurde zur Feuerprobe für das Auryn Quartett, den es aber bravourös bestand und in Folge rasch in die Spitzengruppe der internationalen Quartettszene aufrückte.
Seither waren die Musiker in international namhaften Sälen wie im Wiener Musikverein und im Konzerthaus, Concertgebouw Amsterdam, Carnegie Hall und Lincoln Center New York sowie der Wigmore Hall in London zu Gast. Auch bei großen Festivals in Edinburgh, Lucerne und Salzburg waren die Vier zu hören.
Matthias Lingenfelder (Violine), Jens Oppermann (Violine), Stewart Eaton (Viola) und Andreas Arndt (Violoncello) haben im Laufe der Zeit nahezu die gesamte Quartettliteratur bis in die Moderne hinein erarbeitet, ein breites Repertoire, das seinesgleichen sucht. Doch alles Gute neigt sich einmal dem Ende entgegen: nach 40 gemeinsamen Jahren gehen sie jetzt auf ihre letzte gemeinsame Tournee. Zwei spannende Werke haben sie für ihr Abschiedskonzert am Mittwoch, 1. Dezember, um 19:30 Uhr im Schloss Heessen mitgebracht: Beethovens Streichquartett Nr. 14, sein vorletztes Quartett, das er im Oktober 1826 fertigstellte und das im Gegensatz zu den Vorgängern ganze sieben Sätze umfasst. Hinzu kommt das passende Gegenstück mit dem Streichquartett Nr. 14 von Franz Schubert, besser bekannt unter seinem nicht authentischen Beinamen „Der Tod und das Mädchen“, mit dem sich Schubert den „Weg zur großen Symphonie“ bahnen wollte.
Nicht verpassen: Restkarten gibt es beim Kulturbüro der Stadt Hamm, den bekannten Vorverkaufsstellen oder online unter kultur.hamm.de. Es gilt die 3-G-Regel.
Pressekontakt: Kulturbüro, Tilman Smalla, Tel.: 02381/17-5515
Quelle: Stadt Hamm