„Nach einem Okapi kann eigentlich nichts mehr kommen.“ Eigentlich – denn immer, wenn Luises Großmutter Selma der scheue Regenwaldbewohner im Schlaf erscheint, stirbt anschließend jemand. Weshalb das Dorf, in dem die beiden leben, auch in helle Aufregung gerät, sobald sich die Nachricht vom Traum verbreitet. Luise ist zehn, als sie das erste Mal erfährt was es bedeutet, einen nahen Menschen zu verlieren.
Im Dorf kennt jeder jeden, alle sind miteinander verbunden und unterstützen sich gegenseitig. Luises Vater ist auf Reisen, weil er der Meinung ist, dass man nur in der Ferne wirklich sein kann. Ihre Mutter hat einen Blumenladen und ein Verhältnis mit dem Eiscafébesitzer Alberto. Ihre Großmutter hat im Optiker einen treuen Verehrer, der es aber seit Jahrzehnten nicht fertigbringt, ihr seine Liebe zu gestehen. Und Luise selbst? Macht eine Ausbildung zur Buchhändlerin und verliebt sich in einen jungen Buddhisten, der eines Tages überraschend im Ort auftaucht.
2017 erschien Mariana Lekys erfolgreicher Roman „Was man von hier aus sehen kann“ über ein Dorf in der Provinz und seine skurrilen Bewohner. Schauspielerin Gilla Cremer hat sich in das Buch verliebt und gemeinsam mit Regisseur Dominik Günther und Bühnenpartner Rolf Claussen ein wunderbar warmherziges Stück geschaffen, das am Samstag, 13. November, um 19:30 Uhr im Kurhaus zu sehen ist.. Cremer und Claussen verkörpern wandlungsfähig die einzelnen Dorfbewohner, springen abwechselnd in die Erzähler-Rolle und zeichnen mit viel Humor ein facettenreiches Bild der lebensbejahenden Gemeinschaft. Und „von der unbedingten Anwesenheitspflicht im eigenen Leben“.
Die gebürtige Westfälin Cremer ist bekannt für ihr feinfühliges Spiel und ihre Wandlungsfähigkeit, ihre klare und kraftvolle Ausstrahlung. Seit 1987 ist sie vorwiegend als Solistin mit ihren „Theater Unikaten“ im In- und Ausland unterwegs. Mit nur wenigen Requisiten zeichnet sie facettenreiche Seelenbilder von Frauen, die für ihre Überzeugungen kämpfen. 2015 erhielt sie den INTHEGA-Sonderpreis für ihr Gesamtwerk. In Hamm überzeugte sie das Publikum schon mit „Die Dinge meiner Eltern“ und „#Freundschaft“.
Quelle: Stadt Hamm