Das „neue Herz“ des Bahnhofsquartiers

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Luftbilder: Hans Blossey; Visualisierungen: moka-studio (Hamburg)

Nach Schließung des Galeria Karstadt Kaufhof-Standorts in der Bahnhofstraße in Hamm wird nun intensiv an der Zukunft dieses wichtigen Standortes gearbeitet: Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie sind mehrere Varianten entwickelt worden, auf deren Grundlage ein attraktives, städtebaulich und funktional tragfähiges Bindeglied zwischen dem historischen Stadtkern und dem Hauptbahnhof Hamm zu schaffen.

Am 17. Oktober 2020 wurde die Filiale Galeria Kaufhof in Hamm geschlossen. Mit der Aufgabe des Kaufhofs hat das letzte Warenhaus das Bahnhofsquartier und auch den Standort Hamm verlassen. Die Eigentümergesellschaft hat sich sofort entschlossen, gemeinsam mit der Stadt eine Konzeption für die Zukunft dieses wichtigen Areals zu entwickeln. Bereits im November 2020 wurde mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen (MHKBG) im „Sofortprogramm Innenstadt 2020“ eine Ausschreibung für eine Machbarkeitsstudie auf den Weg gegeben.

Luftbilder: Hans Blossey; Visualisierungen: moka-studio (Hamburg)

Die nun, nach nur viermonatiger Erarbeitung fertiggestellte Machbarkeitsstudie Kaufhof der Arbeitsgemeinschaft HPP Architekten, Düsseldorf, und Bulwiengesa AG, Hamburg, ist nicht nur eine städtebauliche und immobilienwirtschaftliche Standortbewertung des ehemaligen Warenhaus-Areals im Hammer Bahnhofsquartier, sondern vor allem entwickelt sie in Varianten ein architektonisches Gebäudekonzept, das der Stadt an dieser Stelle ein lebenswertes Wohn- und Arbeitsumfeld – ein bedeutendes Stück Raum – zurückgibt und gleichermaßen zeigt, wie der angrenzende öffentliche Raum attraktiver gestaltet und belebt werden kann.

„Die Entwicklung des Kaufhof-Grundstücks ist eine große Herausforderung, aber auch eine große Chance, neue Impulse in das Bahnhofsquartier zu geben. Wir als Stadt Hamm werden den Standort im Bahnhofsquartier in seiner zukunftsfähigen Entwicklung unterstützen. Das neu gestaltete Areal hat absolut das Potential, im Zusammenspiel mit Heinrich von Kleist-Forum das neue Herz des Bahnhofsquartiers zu werden“, betonte Oberbürgermeister Marc Herter bei der Vorstellung der Machbarkeitsstudie. „Insbesondere der Mix aus den Nutzungsmöglichkeiten im Erdgeschoss sowie unterschiedlichen Wohnformen und Büros in den Obergeschossen werden das Bahnhofsquartier entscheidend beleben.“

Als wesentliche Parameter für die Überlegungen standen im Fokus: ein hoher ökologischer Standard, kompakte und funktionale Gebäude-Kubaturen, ein humanes und angenehmes Umfeld für Wohnen, Einkaufen, gastronomische Nutzungen sowie Arbeiten, eine identitätsstiftende Fassadengestaltung mit Blick auf die jeweils unterschiedlichen Funktionen und nicht zuletzt eine eindeutige Orientierung und Wegeführung im Äußeren und im Inneren des Areals.
Die Analyseergebnisse führten im nur viermonatigen Arbeitsprozess zur Entscheidung, das bestehende fünfgeschossige Verwaltungsgebäude und das Kaufhaus-Warenhaus aufzugeben und die Konzeptarbeit auf zwei Neubau-Varianten zu konzentrieren.

Zwei Neubauvarianten wurden in der Studie konkretisiert:
In einer Neubauvariante I umgeben drei selbstständige Baukörper einen begrünten Innenhof, der als öffentlicher Weg das gesamte Areal erschließt. Auf vier oder fünf Geschossebenen wird ein „Mixed-Use“-Konzept realisiert. Verschiedene Wohnformen (Miet- und Eigentumswohnungen, Mikroapartments, Mehrgenerationenwohnen), Büro- und Konferenzräume, Fitness, Einzelhandel und Gastronomie sind hier mögliche Nutzungen. Der Hof staffelt sich von unten nach oben zurück: So werden vielfältige Dachterrassen und Balkone, optimale Belichtungsverhältnisse sowie hochwertige Aufenthaltsflächen im Freien geschaffen. Extensive Dachbegrünung und ein begrünter Innenhof leisten einen Beitrag zu Nachhaltigkeit, angenehmem Klima und Frischluft.

Luftbilder: Hans Blossey; Visualisierungen: moka-studio (Hamburg)

In einer Variante II, der sog. „Hofvariante“, konzipierten die Planverfasser einen Neubau mit einer ähnlichen Nutzungsverteilung wie in der Variante I. Der treppenartig zurückspringende, durchgrünte Innenhof ist geschlossen und den Nutzern des Neubaus vorbehalten.
„Das Ergebnis des Entwurfsprozesses kann begeistern! Mit beiden Entwurfsvarianten ist dem Team ein zeitgemäßer neuer Baustein für das Bahnhofsquartier gelungen, das die lange Zeit versteckten Qualitäten des alten Gebäudes zitiert und zielsicher das Neue in die Nachbarschaft einführt“, bewertet Stadtbaurat Andreas Mentz das vorliegende Ergebnis.

„Die Stadtplanung Hamm hat den Prozess um die Machbarkeitsstudie konstruktiv und zielorientiert begleitet. Wir freuen uns, dass Planer und Berater eine sehr gute Grundlage vorlegen, die alle wesentlichen Bausteine zur weiteren Entwicklung des Areals enthält. Wir sind weiterhin mit allen Stake-Holdern im Gespräch und gehen davon aus, in den nächsten Monaten die Strategie zur zukünftigen Entwicklung finalisieren zu können“, ergänzt die private Eigentümergesellschaft der Kaufhof-Immobilie.

Quelle: Stadt Hamm

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