Es geht weiter im Erlebensraum Lippeaue: Drei neue Teilprojekte, darunter der Auenpark, gehen Stadt Hamm und Lippeverband an – mit spannenden Freizeitangeboten und viel Natur.
Der Erlebensraum Lippeaue nimmt weiter Gestalt an: Drei Teilprojekte des gemeinsamen Mammutprojekts von Stadtverwaltung und Lippeverband stehen kurz vor der Ausführung. Dazu zählen der Auenpark, der weitere Ausbau des Wegesystems im Projektgebiet und die Errichtung eines Archäologischen Infopunktes. Insgesamt investiert die Stadt Hamm mehr als 4,4 Millionen Euro in die drei Teilprojekte, wovon 90 Prozent aus EU- und Landesmitteln refinanziert werden. Es entsteht eine Infrastruktur, die Besucherinnen und Besuchern des Erlebensraums gezielt durch die Landschaft lenkt und so ein attraktives Naturerlebnis ermöglicht.
„Herzstück der kommenden Teilprojekte ist sicherlich der Auenpark: Hier schaffen wir naturnahe Freizeitmöglichkeiten und ein lohnendes Ausflugsziel in direkter Nachbarschaft der Kanalkante. Daneben werten wir den Erlebensraum durch intelligente Besucherlenkung und bürgernah aufbereitete Information weiter auf“, erklärte Oberbürgermeister Marc Herter. Dr. Uli Paetzel ergänzte: „Die Teilprojekte stehen stellvertretend für den erfolgreichen Spagat zwischen Natur- und Umweltschutz auf der einen und Freizeit und Erlebnis für die Menschen auf der anderen Seite. Wir schaffen wichtige Lebensräume für Flora und Fauna, die maßvoll und sinnvoll erlebbar gemacht werden.“
Der künftige Auenpark wird im Abschnitt zwischen Münsterstraße, Flugplatz, Kläranlage Mattenbecke und dem Nordufer der Lippe entstehen und insbesondere Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten anbieten und mit dem Naturerlebnis im Erlebensraum verbinden. Unter anderem werden eine Boulderwand, Outdoor-Fitnessgeräte und ein Discgolf-Parcour geschaffen. Im Auenpark wird zudem die Möglichkeit geschaffen, kleinere Veranstaltungen wie Konzerte stattfinden zu lassen.
Daneben werden rund 500 Meter an neuen Wegen angelegt sowie rund 1,6 Kilometer bestehende Wege ertüchtigt und teilweise verbreitert. Durch die Wegeführung werden Besucher sinnvoll zu Beobachtungspunkten und Aufenthaltsflächen gelenkt und ein Betreten der angrenzenden Flächen vermieden. „Wir machen den Bürgerinnen und Bürger attraktive Aufenthaltsangebote und sorgen gleichzeitig dafür, dass sich die Umwelt in den renaturierten Flächen möglichst ungestört entwickeln kann“, betont Umweltdezernent Volker Burgard.
Im Bereich der Kornmersch entsteht daneben ein Archäologischer Infopunkt mit Informationen zur Geschichte der Stadt Hamm. Dafür wird ein Erdhügel, angelehnt an eine mittelalterliche Motte, aufgeschüttet. Die Grundlage für den Infopunkt bilden historische Nachweise, die zeigen, dass im näheren Umfeld des Punktes die erste Ansiedlung auf dem Gebiet der Stadt Hamm erfolgte. Diese fußen auch auf Erkenntnissen aus dem abgeschlossenen Teilprojekt „Archäologie und Schule“: Darin ist auf dem Gelände eine alte Siedlung, die das Leben vor 800 Jahren an der Lippe belegt, gefunden worden.
Vorbehaltlich des Ratsbeschlusses starten die Arbeiten an den drei Teilprojekten kurzfristig. Geplant ist, die Arbeiten an den Teilprojekten bis Ende des kommenden Jahres abzuschließen. Der „Erlebensraum Lippeaue“ ist ein gemeinsames Projekt der Stadt Hamm und des Lippeverbandes und wird gefördert durch Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Nordrhein-Westfalen.