Der Tierschutzskandal bei der Viehverladestelle Mecke in Werne (wir berichteten umfassend) war wenige Stunden nach der Pressekonferenz des Landrats im Kreishaus am Dienstagnachmittag (17. 8.) erneut auch Thema im abendlichen ARD-Politmagain FAKT.
„Nun gibt es weitere Vorwürfe: Das strittige Fleisch gelangte wohl auch als Lebensmittel für Menschen in die Läden“, ziehen die Reporter ein Resümmee dieser neuerlichen Berichterstattung.
Das Polititmagazin beruft sich unter anderem auf Aussagen anonymer Zeugen. Abgemagerte, kranke Nutztiere, teils mit Maden in offenen Wunden, seien demnach auch für menschliche Lebensmittel „verwertet“ worden.
Zudem verdichten sich die Hinweise darauf, dass in der eigentlich nur für Pferde zugelassenen Umladestelle in Werne – die Zulassung hatte Mecke laut Landrat Mario Löhr im Jahr 2001 vom Kreis bekommen – schon seit über 10 Jahren Kühe, Rinder, Kälber, Schafe untergebracht, weitertransportiert und, so stehe zu befürchten, auch misshandelt wurden. Damals war noch Mario Löhrs Vorgänger im Landratsamt, Michael Makiolla (ebenfalls SPD), als Chef der Kreisveterinärbehörde für die Überwachungen und Kontrollen zuständig.
Der FAKT-Reporter hakt für den Beitrag bei einem Interview in Löhrs Landratsbüro nach:
„Das heißt, wir haben einen Zustand, der 20 Jahre her ist, und 2021 ist erst aufgefallen, dass der Betreiber sich gar nicht an den zugelassenen Zustand hält?“
Daraufhin lächelt Löhr in einer verlegenen Pause, sucht nach Worten und sagt dann:
„Wenn Sie das so sehen, ist das rein theoretisch so.“
Es hätten aber alle vorgeschriebenen Kontrollen stattgefunden, beharrt er.
Einem weiteren Insider, der anonym in einem Waldstück vor die Kamera tritt, sagt, es sei „uns allen“ ein Rätsel, dass diese Zustände nicht schon viel früher aufgefallen seien.
Das „System Mecke“ existiere, so dieser anonyme Zeuge, schon seit 2010 so.
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