Bundesarbeitsminister Hubertus Heil besuchte gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Michael Thews den Bockum-Höveler Standort des börsennotierten Familienunternehmens Hella und nutzte die Zeit für einen Einblick in die Produktion und einen Austausch mit der Werksleitung. Hella ist einer der weltweit größten Automobilzulieferer und produziert im Werk in Hamm mit rund 900 Beschäftigten unter anderem Funkschlüssel, Fahrassistenzsysteme sowie Produkte für effizientes Energiemanagement.
Das Unternehmen sei in den vergangenen anderthalb Jahren durch gleich zwei globale Krisen betroffen gewesen, erklärte Werksleiter Sebastian Rickert: im Frühjahr 2020 durch die Corona-Pandemie und aktuell durch den Halbleiter-Mangel. In beiden Fällen habe sich das Kurzarbeitergeld als „wichtiges Werkzeug“ erwiesen. Darin war er sich mit dem stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden Ali-Can Hastürk einig. Hastürk betonte, dass Kurzarbeit Kündigungen nicht nur aus sozialer Perspektive vorzuziehen sei. Auch gut ausgebildete Fachkräfte müssten nämlich monatelang in die speziellen Produktionsbedingungen im Werk eingearbeitet werden – Entlassungen und Neuanstellungen als Umgang mit Auftragseinbrüchen seien daher auch aus wirtschaftlichen Gründen abzulehnen. Arbeitsminister Hubertus Heil, der die aktuellen Regelungen zum Kurzarbeitergeld verlängern möchte, konstatierte zufrieden: „Ihr Beispiel zeigt, dass das Kurzarbeitergeld in dieser Form eine sinnvolle Präventionsmaßnahme darstellt. Arbeitslosigkeit kommt uns als Gesellschaft deutlich teurer zu stehen.“
Gerade nach dem Rundgang durch das Werk lag Heil ein weiteres Thema auf dem Herzen. Denn die Produktion bei Hella verläuft hochautomatisiert, auf den Gängen begegnet man immer wieder autonom fahrenden Robotern. Faszinierend sei dies, so der Minister, doch stelle sich natürlich dabei immer auch die Frage, welche Fähigkeiten die Beschäftigten in die Arbeitswelt von Morgen mitbringen müssten. Für ihn ist klar: „Wir müssen die Betriebe dabei unterstützen, ihre Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu qualifizieren und weiterzubilden.“ Denn in Gegenden wie Detroit in den USA habe man schließlich bereits beobachten können, wie sich Strukturbrüche ohne Abfederung auf die Menschen auswirkten und welche politischen Konsequenzen dies mit sich ziehe. Auch der heimische Abgeordnete Michael Thews unterstrich, dass langfristig gesicherte Arbeitsplätze mit Tarifbindung für ihn Priorität hätten. Um die Beschäftigten des Hammer Standorts machten sich beide derweil keine Sorgen. Das Unternehmen sei „sehr gut aufgestellt für die Zukunft der Automobilindustrie“, bilanzierte Heil.
Bildunterschrift: Matthias Mühlenbrock (Leitung interne Fabrik), Britta Peter (1. Bevollmächtigt IG Metall), Ali-Can Hastürk (stellv. Betriebsrat), Hubertus Heil (Bundesarbeitsminister), Sebastian Rickert (Werkleitung), Michael Thews (Bundestagsabgeordneter), Claudia Klein (stellv. Werkleitung)
Quelle: SPD Hamm