Das lange Warten hat am Sonntag, 6. Juni, um 19:00 Uhr in der Alfred-Fischer-Halle ein glückliches Ende: der KlassikSommer beginnt! Nachdem das Festival im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie entfallen musste, wird das Programm in diesem Sommer wie versprochen nachgeholt.
Insgesamt 13 Veranstaltungen stehen bis zum 17. Juli auf dem Programm, die aufgrund des Modellkommunen-Status‘ der Stadt auch alle durchgeführt werden können. Los geht es am 6. Juni mit der Egmont-Ouvertüre und der 7. Sinfonie von Ludwig van Beethoven. Die ursprünglich geplante Neunte ließ sich dank mangelnder Probenmöglichkeiten der daran beteiligten Chöre leider nicht realisieren. Doch der Ersatz kann sich hören lassen:
1809 wurde Beethoven vom Wiener Hoftheaterdirektor für eine Neuinszenierung des „Egmont“ mit der musikalischen Umsetzung des Goethe’schen Regiekonzepts beauftragt. Als großer Bewunderer Goethes kam er dem Auftrag gern nach und soll angeblich sogar auf sein Honorar verzichtet haben. Die meisten Teile seiner Komposition sind in Vergessenheit geraten, seine Ouvertüre aber wurde zum Repertoirestück, das bis heute in den Konzertsälen der Welt gespielt wird.
Im April 1812 beendete Beethoven die Arbeit an seiner 7. Sinfonie, am 8. Dezember 1803 wurde sie (gemeinsam mit „Wellingtons Sieg“, op. 91) im großen Redoutensaal der Wiener Universität unter der Leitung des Komponisten selbst unter großem Erfolg uraufgeführt. Das Besondere der Sinfonie liegt in ihrer besonderen rhythmischen und harmonischen Gestaltung. Im Gegensatz zu ihren Vorgängerinnen werden in der Siebten keine musikalischen Konflikte ausgetragen, der Zuhörer erlebt eine befreiende Atmosphäre, die Freude, Glück und Lebensbejahung widerspiegelt: nicht umsonst bezeichnete Adorno die Siebte als „Sinfonie par excellence“.
Leider wird es in diesem Jahr weder ein Catering noch eine Garderobe geben, zudem müssen die vorgegebenen Regularien wie 3G-Nachweis (geimpft, genesen, getestet), die Erfassung aller Besucher, Abstände, Masken-Tragen, etc. eingehalten werden – womit die meisten aber mittlerweile vertraut sein dürften. Dabei ist als Nachweis „getestet“ ein Ergebnis einer Testung vorzuzeigen, das maximal 48 Stunden alt ist.
Um die aktuell geltenden Bestimmungen bestmöglich umsetzen zu können, gibt es einige Spielort-Änderungen: Neben dem Eröffnungskonzert (06.06.) findet auch der „Fidelio“ (10. Juli) in der Alfred-Fischer-Halle statt. Das Konzert mit dem Ensemble 87 („Sechs im Bann des Tango-Königs“, 10.6.), die musikalische Lesung mit Johann von Bülow und dem Trio Boulanger („Der alte Mann und das Meer“, 11.6.), „Schubert reloaded“ mit den Erlkings (19.06.) und auch der Mozart-Abend mit Matthias Kirschnereit und der NWD („Mozart ´21 – zwischen Vorgänger und Nachfolger“, 23.6.) wurden von den ursprünglich geplanten Häusern in das größere Kurhaus verlegt.
Das Konzert am 17. Juli im Rosengarten von Schloss Heessen („Fado – Stimmung in Moll“) ist bereits ausverkauft, für alle anderen Termine sind noch Restkarten im Kulturbüro, den bekannten Vorverkaufsstellen und unter klassiksommer.de erhältlich.
Quelle: Stadt Hamm