Jeder 2. Betrieb im östlichen Revier benotet die Corona-Politik mit „5“

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Stellten den IHK-Jahresbericht 2020 im Rahmen der hybriden Pressekonferenz vor (v.r.): IHK-Präsident Heinz-Herbert Dustmann, IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber und der stellv. Hauptgeschäftsführer Wulf-Christian Ehrich. Copyright Stephan Schuetze für die IHK

Fünf – mangelhaft. Die zweitschlechteste Schulnote dominiert das „Zeugnis“, das die heimische Wirtschaft der Bundes- und Landespolitik für ihre Corona-Krisenbewältigung ausstellt. Man kann durchaus von einer desolaten Bewertung sprechen.

Beim IHK-Jahresempfang im Dezember sprach Kammerpräsident Dunstmann bereits von einem „annus horribilis“, einem schrecklichen Jahr. „Wir müssen darauf achten, dass 2021 nicht in eine ähnliche Richtung geht und es keine ‚anni horribiles‘ werden. Die Vorzeichen sind nicht gut!“

Bei der aktuellen IHK-Unternehmensumfrage vom 22. März bis zum 10. April wurden 440 Firmen aus dem Kreis Unna, Dortmund und Hamm anhand einer Schulnotenskala befragt, wie zufrieden sie mit den Beschlüssen von Bund und Ländern zur Bewältigung der Corona-Pandemie seien.

„Knapp jedes zweite Unternehmen vergibt die Note 5, also ‚mangelhaft‘“.

Mehr als jedes vierte Unternehmen bewerte die Beschlüsse lediglich mit der Note 4, also „ausreichend“. Eine 3 oder Note 2 vergeben zusammen ebenfalls rund 27 Prozent – und nur 0,2 Prozent benoten mit 1, also einem ‚sehr gut‘.“

Der IHK-Präsident wolle das Zeugnis gar nicht groß interpretieren, aber:

Wenn die Wirtschaft im Frühjahr 2021 nach über einem Jahr Corona-Krise so derart unzufrieden mit den Notfallplänen auf Bund- und Länderebene ist, dann ist es dringend Zeit, das Krisenmanagement zu ändern.“

Die Unternehmen im Kammerbezirk wurden außerdem dazu befragt, wie sie ihre gegenwärtige Lage einschätzen.

Rund 45 Prozent sagen, dass sich die Situation mit Beginn der Pandemie verschlechtert hat.

Die Krise hatte insbesondere massive Auswirkungen auf den Ausbildungsmarkt, wie IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber herausstellte:

„Die Pandemie und bereits der erste Lockdown im Frühjahr haben den Ausbildungsmarkt in der heißen Bewerbungsphase abrupt ausgebremst und zeitweise fast vollständig zum Erliegen gebracht.“ Persönliche Beratungen zur Ausbildung, Messen und Veranstaltungen können weiterhin nicht wie gewohnt stattfinden. Die fehlenden direkten Kontaktmöglichkeiten zwischen Betrieben und Schulabgängern konnten auch innovative digitale Ausweichformate nicht vollständig kompensieren.

Insgesamt verzeichnete die IHK im Jahr 2020 nur 4.254 Neuverträge in Dortmund, Hamm und dem Kreis Unna – ein Minus von mehr als 16 Prozent verglichen mit 2019.

Quelle:Pressemitteilung IHK Dortmund

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