Laschet konkretisiert seinen „Brückenlockdown“

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Auf durchgehend negatives Echo stieß der Vorschlag von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), zur Eindämmung der Neuinfektionen kurzfristig einen „Brückenlockdown“ zu verhängen.

Laschet hatte den von ihm neu kreierten Begriff am Ostermontag, 5. April, am Rande eines Impfzentrumsbesuch vor der Presse ins Spiel gebracht, ohne zunächst näher zu definieren, was er eigentlich damit meint – über was soll diese Brücke konkret führen, wo soll sie anfangen, wo enden, wie lang soll sie sein….?

„CDU-Chef Laschet wirft mit seiner Idee eines Brücken-Lockdowns“ zusätzliche Fragen auf“, kritisierte denn auch der Nachrichtensender ntv. Im ZDF-Morgenmagazin wurde der Ministerpräsident am Dienstag (6. April) konkreter.

„Wir erkennen, dass schon in ganz kurzer Zeit 20 Prozent, danach 30, 40 Prozent der deutschen Bevölkerung geimpft ist und jetzt sagen uns die Wissenschaftler, für diese Brücke bis zu diesem Zeitpunkt – und da geht es um zwei, drei Wochen – sollten wir noch einmal eine Anstrengung unternehmen und das öffentliche Leben reduzieren“,

zitiert ntv den Ministerpräsidenten bei seinem Fernsehauftritt.

„Wir haben so etwas Ähnliches ja einmal erdacht mit dieser Osterruhe, die dann nicht praktikabel war.“

Systematisches Testen vor dem Besuch von Einrichtungen und eine bessere digitale Kontaktnachverfolgung würden, so versicherte Armin Laschet, „schon bald wieder mehr Lockerungen“ erlauben.

„Das muss diese drei Wochen vorbereitet werden und dann kann man hineingehen in diese neue Zeit, in der man behutsam wieder öffnen kann.“

Von „Wischi-Waschi“ bis „Verzweiflungstat“

Während Laschets Ministerpräsidentenkollegen Müller (Berlin, SPD) und Ramelow (Thüringen, Die LINKE) Armin Laschets Vorstoß wegen der Schwammigkeit und Unklarheit kritisierte, nannte sie FDP-Vizechef Wolfgang Kubicki unverhohlen eine „Verzweiflungstat“. Zur Erinnerung, die FDP regiert in NRW zusammen mit Laschets CDU.

Immerzu neue Wortschöpfungen für immer stärkere Einschränkungen verfolgen nach Kubickis Ansicht nur den Zweck, „das Scheitern der Impfstrategie der CDU-geführten Bundesregierung zu überdecken“, sagte Kubicki laut ntv. Menschen hätten genug von neuen, „noch härteren Einschränkungsankündigungen“. Hingegen behauptete Ministerpräsident Laschet, dass die Mehrheit der Bürger ein härteres Vorgehen im Kampf gegen die Pandemiebefürworte.

Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen forderte gerade dieses härtere Durchgreifen schnell und konsequent: Dazu solle die Bundesregierung dem Bundestag sofort ein Gesetz vorlegen, mit dem ein bundesweit einheitlicher, wirkungsvoller Lockdown kurzfristig umgesetzt werden könne.

„Noch einmal eine Kraftanstrengung“

„Wenn je wieder Schulen öffnen“, müsse das flankierend mit wöchentlich zweimaligen Selbsttests bei den Schülern geschehen. Diese sollen verpflichtend sein, sagte Armin Laschet bei der ersten Vorstellung seiner Idee am Ostermontag.

Als mögliche Bestandteile des „Brückenlockdowns“ nannte Laschet weitere Kontaktbeschränkungen am Arbeitsplatz und in den Schulen, die erst einmal geschlossen bleiben sollen. Auch die Gastronomie bleibt weiter zu.

Außerdem sollten Ausgangsbeschränkungen (abends und nachts – HIER Hintergründe) möglich sein, „besonders in den Kommunen, in denen die Inzidenz über 100 liegt“.

Im Juni werde man dann “ nach der jetzt nötigen Kraftanstrengung“ in eine „neue Phase“ eingehen.

Modellregionen wie zuletzt angekündigt werde es in der kommenden Woche jetzt doch nicht nicht geben, sondern erst nach dem Ende des Brückenlockdowns

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