Mit der direkten Glasfaser-Anbindung wird aus zuvor unterversorgten „weißen Flecken“ ein Gebiet mit Übertragungsraten bis in den Gigabit-Bereich. Größer könnte der Unterschied zwischen Vorher und Nachher kaum sein, ein erhebliches Stück Lebensqualität besonders zu Zeiten von Homeoffice und Kontakteinschränkung. Nach und nach werden nun die Kund:innen aufgeschaltet.
In den letzten Jahren sind besonders bei Unternehmen die Datenmengen stark gestiegen. Mit dem aktuellen Glasfaser-Ausbau bietet unsere Stadt eine zukunftsfähige Infrastruktur für die Entwicklung von Industrie und Gewerbe.Die Metallhandlung C & M Stahl GmbH gehört zu den Gewerbekund:innen, die vom geförderten Ausbau der Breitbandinfrastruktur profitieren. Ein gut ausgebautes Netz mit notwendiger Bandbreite gehört zu den wichtigen Voraussetzungen für den erfolgreichen Betrieb des Unternehmens. Seit mehr als 30 Jahren ist die Firma C & M Stahl als Spezialist für Handel mit Flachstahl und die Verarbeitung von Stahlblechen bei ihren Kund:innen bekannt. Damit die Kommunikation mit allen schnell und zuverlässig funktioniert, sorgt künftig auch der neue Glasfaseranschluss mit dem Service der Helinet. „Zu geringe Bandbreiten können dazu führen, dass Unternehmen abwandern müssen. Die Corona-Lage mit ihrer hohen Home-Office-Quote verschärft den Bedarf noch. Deshalb freuen wir uns über den erfolgreichen Projektverlauf und darauf, bald auch die restlichen Weißen Flecken mit Glasfaser versorgen zu können,“ unterstreicht Oberbürgermeister Marc Herter die Wichtigkeit des Glasfaserausbaus.
Insgesamt sechs Ausbaugebiete gehören zum Gesamtprojekt, das mit 36,4 Millionen Euro von Bund und Land gefördert wird. In den ersten – nun mit einem aktivierten Glasfasernetz ausgestatteten – Bauabschnitten können rund 100 Betriebe und über 700 Haushalte über eigene Zugänge auf das Netz zugreifen. Dabei sind Datenübertragungsraten von bis zu einem Gigabit pro Sekunde sowohl im Down- als auch im Upload möglich. Zuvor waren hier maximal 30 Mbit pro Sekunde verfügbar. „Die jetzt getätigten Investitionen werden sich noch in Jahrzehnten auszahlen“, sagt Dr. Thomas Vollert, Geschäftsführer der Helinet. „Denn die neue Infrastruktur wird auch die Datenübertragungsanforderungen der Zukunft bewältigen. Selbst wenn wir die Anforderungen von morgen noch nicht kennen, wissen wir heute schon, dass es keine bessere technische Antwort als die Glasfaser geben wird.“
Seit März 2020 laufen die Arbeiten für die Erschließung der weißen Flecken in Hamm. Die Fertigstellung ist für Dezember 2021 geplant. Die Arbeiten gehen trotz einiger Einschränkungen durch die Pademiesituation gut voran – der Ausbau ist im Zeitplan. Bis zum Ende des Jahres 2020 konnten etwa 215 Kilometer Glasfaser-Trasse fertiggestellt werden. Dies entspricht etwa der Hälfte des insgesamt zu bauenden Netzes.
„Aktuell sind die technischen Voraussetzungen geschaffen, um etwa 800 der insgesamt 3000 möglichen Adressen mit schnellem Internet versorgen zu können. Etwa 80 Prozent der anschlussberechtigten Kunden – Tendenz noch weiter steigend – haben einen Grundstücknutzungsvertrag unterzeichnet und werden an das schnelle Internet angeschlossen. Zwei der insgesamt sechs Cluster wurden bereits im letzten Jahr bauseitig fertiggestellt. Die Fertigstellung des dritten Teilnetzes im Stadtbezirk Rhynern südlich der A2 ist für Februar/März geplant,“ erklärt Michael Greger, Leiter des Projektes bei der Energie- und Wasserversorgung der Stadtwerke.
Die Tiefbauarbeiten konzentrieren sich zurzeit auf die Gebiete Braam-Ostwenenmar, Osttünnen und Werries und werden in den nächsten Wochen und Monaten in Richtung Uentrop, Heessen und abschließend in den Stadtbezirk Bockum-Hövel verlagert werden. Erst wenn die baulichen Voraussetzungen in den einzelnen Gebieten vorliegen, kann die Helinet mit dem Einbau der Aktivtechnik beginnen. Die Freigabe zur aktiven Nutzung kann erst nach mehreren erfolgreichen Testungen erfolgen. Erst wenn die Datenleitungen fehlerfrei funktionieren, kann es für die Kund:innen losgehen. In diesen Tagen werden die betroffenen Kund:innen in Pelkum (zweites Ausbaugebiet) angeschrieben, damit das jeweilige noch benötigte Glasfasermodem gesetzt werden kann. Dann steht der Nutzung des schnellen Internets nichts mehr im Wege.
Quelle: Stadt Hamm