Im Corona-Schuljahr darf nach Ansicht der Bildungsgewerkschaft GEW niemand sitzenbleiben, das Abitur oder der Mittlere Abschluss müssen notfalls auch ohne Prüfungabgelegt werden können.
„Es ist höchste Zeit, dass die Kultusministerinnen und -minister endlich ein Konzept vorlegen, wie Leistungsmessung, Prüfungen und Abschlüsse unter Corona-Bedingungen zu gestalten sind“, sagte die Vorsitzende Marlis Tepe dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
„Eine Ausnahmesituation wie die Corona-Krise verlangt besondere Regelungen. In diesem Schuljahr darf beispielsweise niemand sitzenbleiben.“
„Eine Verlängerung der Schulzeit ist keine Option, dies ginge nur zulasten der Schülerinnen und Schüler, außerdem fehlt dafür das Personal.“ (Marlis Tepe)
Statt Prüfungen könnten bereits erbrachte Vorleistungen, die ohnehin den größten Teil der Note ausmachten, gewertet werden.
„Für alle Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen muss es einen Nachteilsausgleich geben“, betonte Tepe. „Eine Verlängerung der Schulzeit ist keine Option, dies ginge nur zulasten der Schülerinnen und Schüler, außerdem fehlt dafür das Personal.“
Tepe erkläre weiter, dass es nicht der Lage gerecht werde, „den Blick auf vermeintliche Stoffdefizite zu legen und von Notprüfungen oder Not-Abitur zu sprechen“.
Statt dessen forderte sie: „Die Kinder und Jugendlichen haben während der Pandemie zusätzliche neue Kompetenzen erworben, die sich in der Bewertung widerspiegeln müssen.“
Zudem müsse die Stoffmenge der Lehrpläne reduziert werden. Die meisten Bundesländer hätten in den Hauptfächern bereits Kernlehrpläne, die nach Kompetenzbereichen und nicht nach formalem Wissensstoff aufgebaut seien.
Quelle: Pressemitteilung GEW