In der Stadt Hamm gibt es genau zwei integrative Betriebe, den Dasmarkt in Heessen und im Hammer Süden eine Wäscherei, die von zwei Spitzenverbänden der Wohlfahrtspflege betrieben wird. Hamm gehört damit zu den nahezu weißen Flecken auf der integrativen Landkarte in NRW und leider ist es nicht zutreffend, dass Betriebe umdenken. Denn solange sich Unternehmen der gesetzlichen Vorgabe hinsichtlich der Quote der Beschäftigung von schwerbehinderten Menschen entziehen können, indem sie eine geradezu lächerliche Ausgleichsabgabe zahlen, wird sich an dieser Situation auch nicht viel ändern“, erklärt Selda Izci,, Fraktionsvorsitzende im Landschaftsverband Westfalen – Lippe (LWL).
„Die Höhe der sogenannten Ausgleichsabgabe ist lokal nicht zu beeinflussen. Gleichwohl sind es die Kommunen, die mit gutem Beispiel vorangehen müssen, aber genau das ist in der Stadt Hamm jahrelang ignoriert worden. Es war völlig inakzeptabel mit welcher Leichtigkeit die abgewählte Ratsmehrheit aus CDU und SPD millionenschwere Kredite für die Neuausrichtung des Tierparks aufnehmen musste und zugleich Fördergelder ausgeschlagen hat. Mehr als einmal haben wir gefordert und im Rat beantragt, zumindest den gastronomischen Bereich des Tierpark als integrativen Betrieb zu führen. Fördermittel standen dabei nicht nur für die Beschäftigten zur Verfügung, sondern der LWL hat auch Investitionsmittel für die Einrichtung der Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt“, so Roland Koslowski, Fraktionsmitglied im LWL.
„Integrative Betriebe oder Betriebsteile sind ein Gewinn für alle Menschen in der Stadt. Wir brauchen dringend gute Arbeitsplätze, auch und gerade für Menschen mit Behinderungen. Der Tierpark hätte ein Meilenstein sein können, der kommunale Haushalt wäre erheblich entlastet worden“, so Izci und Koslowski abschließend.
Quelle: Roland Koslowski