Das Dorf Uentrop ist Namensgeber des zweitgrößten Stadtbezirks in Hamm. „Deshalb müsste es eigentlich unser Aushängeschild im Bezirk sein“, meint FDP-Bezirksvertreter Wilhelm Walther.
Die Realität sieht anders aus: Das Durchschnittsalter steigt, dafür gibt es keine ärztliche Versorgung. Es gibt keine Apotheke und keine Bankfiliale, keine Gastronomie, keinen gesellschaftlichen Mittelpunkt.
Wer das Dorf erreichen will, steht ohne Auto schlecht da, denn es gibt keine Radwegeverbindung, die Nahverkehrsanbindung ist schlecht. Und auch Autofahrer kommen nicht immer glatt durch, da die Straßen sanierungsbedürftig sind.
„Von einer Erfolgsbilanz nach 26 Jahren CDU im Bezirk kann also keinesfalls die Rede sein“, so Walther. „Die CDU hat das Dorf vergessen. Statt einen Teil der Steuereinnahmen aus Uentrop im Dorf zu lassen und für überfällige Straßensanierungen zu verwenden, in den Radwegebau zu investieren und für schnellere Taktungen im Nahverkehr zu sorgen, wurden diese für ,Leuchtturmprojekte‘ in der Großstadt verwendet“, wirft Walther den Christdemokraten vor.
Ein weiteres Versäumnis: „Die Erschließung von Neubaugebieten wurde viel zu spät angegangen und nie zur ,Chefsache‘ gemacht.“ Das Resultat: Menschen, die eigentlich gerne im Dorf wohnen geblieben wären, zogen fort, zum Beispiel nach Dolberg. „Das Dorf blutet aus“, so Walther.
Damit schließe sich der Kreis wieder: Ohne Einwohner, vor allem ohne junge Familien, gibt es wenige Investitionen in Infrastruktur. Und mit einer schlechten Infrastruktur wird es dem Dorf künftig schwer fallen, Familien anzulocken, die dort ihre neue Heimat finden.
Das Fazit: Das Dorf braucht endlich mehr Aufmerksamkeit. „Deswegen werden wir Neubaugebiete weiterentwickeln und in Vereine investieren“, so Walther. „Außerdem verbessern wir die Verkehrsanschlüsse ins Dorf, damit wir nicht weiter abgehängt werden“.
Quelle: FDP Hamm