Wie kann man die Fußgängerzone besser an das Allee Center und das künftige Btween anbinden? Diese Frage beschäftigt Verwaltung und Politik seit vielen Jahren. Nun gibt es eine Lösung.
Der Durchbruch, auf den im Hintergrund monatelang hingearbeitet wurde, gelang den Verantwortlichen Ende März. Da wurden die Kaufpreis-Verhandlungen über acht der insgesamt neun Miteigentumsanteile abgeschlossen, lediglich zu einer Einheit sowie einem Tiefgaragen-Parkplatz laufen die Gespräche noch. Größere Auswirkungen auf die weiteren Planungen hat dies jedoch nicht. Mehrheitlich entschied die SEG-Gesellschafterversammlung im April, das Gebäude an der Weststraße 36 (unter anderem ehemals Mayersche Buchhandlung) inklusive des Parkplatzes zu kaufen. „Ich habe ehrlicherweise zwischendurch nicht mehr daran geglaubt, dass wir eine Lösung für die Verbreiterung der Rödinghauser Straße, über die wir Fußgängerzone und Btween miteinander verbinden, finden. Dass uns das jetzt gelungen ist, ist eine wahnsinnige Chance“, betont Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann.
Drei Szenarien
Mit dem Ankauf des rund 1.750 Quadratmeter großen Grundstücks kann die Stadt ein Leitprojekt des Rahmenplans „Perspektive Innenstadt 2030“ umsetzen: eine breitere, hellere und attraktivere Rödinghauser Straße. Denn die SEG erwirbt nicht nur das vier geschossige Büro- und Geschäftsgebäude mit Tiergarage (18 Stellplätze), sondern auch den zur Ritterstraße hin gelegenen Parkplatz (39 Stellplätze). Noch vor den Sommerferien gibt die SEG eine externe Studie in Auftrag, in der mehrere Szenarien durchgespielt werden: Teilrückbau, Umbau des Gebäudes im Bereich der Rödinghauser Straße und eine Neubebauung des Parkplatzes. Bereits im Herbst werden erste Ergebnisse erwartet. „Wir möchten Anfang 2021 Klarheit haben, was wir an dieser exponierten Stelle vorhaben“, erklärt Stadtbaurat Andreas Mentz.
Verbindung schaffen
Mit dem bevorstehenden Kauf des Grundstücks wird auch eine Forderung umgesetzt, die die Ratsfraktionen von CDU und SPD im Dezember 2018 gestellt hatten: eine bessere Verbindung von Fußgängerzone und Allee Center/Btween. „Mit dem Erwerb des Ensembles haben wir eine unglaubliche Chance erhalten, die wir nutzen müssen. Wir wollen die ‚Schmuddelecke‘ Rödinghauser Straße, die momentan eher abschreckt, verschönern und den eingeschlagenen Weg des Stadtumbaus sinnvoll fortführen“, verdeutlichen die Fraktionsvorsitzenden Dr. Richard Salomon und Justus Moor.
Zum Gebäude und Grundstück
Das viergeschossige Wohn- und Geschäftshaus„Rödinghaus“ wurde am 7. September 1984 eingeweiht – und damit lange vor der Ritterpassage (1998) und dem Allee-Center (1992). Baubeginn war Anfang 1983. In den vergangenen knapp vier Jahrzehnten hat sich die Rödinghauer Straße von einer Nebengasse der Fußgängerzone zu einer frequentierten Verbindungsachse entwickelt. Die künftigen Planungen berücksichtigen diese Entwicklung und die „neue“ Bedeutung der Rödinghauser Straße.
Quelle: Stadt Hamm