Nordringpark: Versäumnisse der Rathausmehrheit

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Bild: Die Linke Hamm

“Die Ratlosigkeit der Stadt ist verständlich, aber hausgemacht. Seit Jahren haben wir im Rat, in der Bezirksvertretung und im Kinder- und Jugendhilfeausschuss auf die Notwendigkeit von aufsuchender Sozialarbeit hingewiesen. Es rächt sich nun, dass über Jahre durch die Rathausmehrheit abgelehnt wurde, verlässliche und tragfähige Gesprächskanäle zu gesellschaftlichen Minderheiten aufzubauen. Auf deren Schultern wird dieses Versäumnis nun leider ausgetragen. Was wir in diesen Pandemiezeiten brauchen, ist nicht die Spaltung der Gesellschaft, sondern ein verantwortungsvolles Miteinander”, sagt Roland Koslowski, Fraktionsgeschäftsführer der LINKEN im Rat der Stadt Hamm.

Während Veranstaltungen in NRW generell untersagt sind, gelten für die weniger strukturierten Zusammenkünfte andere Regeln: Diese sind im öffentlichen Raum nicht gestattet, auf privaten Geländen oder in privaten Räumlichkeiten allerdings zulässig. Gleichzeitig wird darum gebeten, diese möglichst zu unterlassen. Koslowski: “Da entsteht natürlich ein Unterschied: Unvernünftige Menschen mit großem Haus und Garten gehen straffrei aus, gesellschaftliche Minderheiten werden mit für sie extrem hohe Geldstrafen oder sogar Freiheitsentzug belegt. In beiden Fällen ist der Antrieb falsch, die augenscheinliche Ungleichbehandlung aufgrund von wirtschaftlichen Verhältnissen, sollte für uns allerdings zum nochmaligen Nachdenken anregen“.

Angesichts dieser beiden Punkte – die Ungleichbehandlung und die jahrelange Untätigkeit der Stadt verlässliche Gesprächskanäle aufzubauen – sehen wir primär die Kommune in der Verantwortung. Der Versuch, jetzt aufsuchende Sozialarbeit auch im Nordring einzusetzen, ist leider nichts weiter als planloser Aktionismus. Vorsätzliche Versäumnisse der Vergangenheit können nicht in einem kurzen Zeitfenster ausgeglichen werden. In der jetzigen Situation zeigt sich der Charakter einer Gesellschaft: Dominieren die Solidarität und die gegenseitige Rücksicht, oder dominiert der kaltherzige Egoismus?”

Quelle: DIE LINKE

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