LINKE: Gesundheitspolitische Neuausrichtung gegen Ärztemangel und fehlende Schutzausrüstung

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Gesundheit (pixabay)

„Es ist absolut begrüßenswert, dass die Stadt Hamm sich nun einen Überblick verschaffen will, welche Arztpraxen für welchen Zeitraum aktuell ausfallen. Es gilt zu verhindern, dass insbesondere in den ohnehin dünn besetzten Stadtteilen ein Totalausfall der ärztlichen Versorgung entsteht. Da muss gegebenenfalls schnell reagiert werden“, sagt Sven Kleinemeier, Mitglied im Gesundheitsausschuss der Fraktion DIE LINKE. „Leider war die Erkrankung von medizinischen Personal absehbar. Bereits am 9. März berichtete das Gesundheitsamt der Stadt Hamm auf Nachfrage der LINKEN in einer Ausschusssitzung, dass die Schutzausrüstung für Angestellte in Krankenhäusern und Arztpraxen knapp werde. Damals hoffte man auf die Zuteilung eines Kontingents aus einer Sonderbestellung des Landes. Die Situation dürfte sich seither – insbesondere mit dem wachsenden Bedarf – nicht nennenswert verbessert haben.“

„Insgesamt zeigt sich, dass es natürlich auf Bundesebene eine grundsätzliche Richtungsänderung in der von CDU, FDP, Grünen und SPD gestalteten Gesundheitspolitik geben muss. Markt und Wettbewerb haben als Steuerungselement versagt. Die Entscheidungen zur Gesundheitsversorgung der Bürgerinnen und Bürger müssen am Bedarf ausgerichtet und in die demokratischen Gremien zurückgeführt werden“, so Kleinemeier. Dies gelte auch für den gerade in der Diskussion stehenden Krankenhausstandort Bockum-Hövel.

Auch bei der Versorgung mit Haus- und Fachärzten zeige sich, dass die marktwirtschaftliche Orientierung des Gesundheitswesens ein Fehler sei. So seien beispielsweise in Bockum-Hövel bereits jetzt viele Hausarztplätze unbesetzt oder würden in absehbarer Zeit wegfallen. Ein Ausweg könne hier der Ausbau von kommunalen medizinischen Versorgungszentren (MVZ) oder Polikliniken sein, die auch den Wunsch von Nachwuchsärzt*innen nach verstärkter Kooperation und verlässlichen Arbeitsbedingungen aufgreifen.„Bereits vor der Corona-Krise war unser Gesundheitssystem auf Kante genäht. Das merkt man in der aktuellen Situation schmerzlich. Deswegen sollte spätestens jetzt allen klar sein, dass sich die Gesundheit der Bevölkerung nicht für Geschäftemacherei eignet. Das Gesundheitssystem ist ein elementarer Bestandteil der Daseinsvorsorge, dessen reale Kosten – Gehälter, Abschreibungen, Material, Forschung, etc. – von den Kassen erstattet werden müssen.“

Quelle: DIE LINKE

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