Mozarts Schlag gegen den Erzbischof – die Vesperae solennes am 9.2. im Kurhaus Bad Hamm

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© Guido Werner

Mozarts Vesper KV 339 ist so beliebt wie seine Krönungsmesse – und wie diese auch ein Stück wütenden Widerstands gegen die Zumutung des Erzbischofs Colloredo, eine schlichte und funktionale Musik für die Liturgie vorzuschreiben, die auf allen Prunk und sinnliche Fülle verzichtet. Doch Mozart wehrte sich – und schuf fein modellierte Orchesterklänge, wuchtige Tutti, innige Oboen-Soli – und mit dem „Laudate Dominum“ ein Prachtstück für Mozart-Sängerinnen wie Cecilia Bartoli.

Zum ersten Mal verschmelzen der Konzertchor des Städtischen Musikvereins Hamm, seit Langem im Bunde mit dem Philharmonischen Chor Siegen, und der Konzertchor Lippstadt für die Aufführung der Mozart-Vesper am 9. Februar 2020 um 18.00 Uhr im Kurhaus Bad Hamm (am 8. Februar in Lippstadt). In Hamm leitet Lothar R. Mayer die Aufführung.

Majestätisch ist der Herr, der hier angerufen wird. Er gebietet Furcht, aber er gewährt auch das Zutrauen, um Erbarmen bitten zu dürfen. Wie wichtig Mozart selbst seine beiden Vespern waren, die in den letzten Salzburger Jahren entstanden – die Vesperae Dominica und die Vesperae solennes – zeigt sich schon daran, dass er in einem Brief vom 12. März 1783 den Vater bittet, ihm die beiden Werke nach Wien nachzusenden, um sie Baron Gottfried van Swieten vorzustellen.

Mozarts Konzertarien sind faszinierende musikalische Charakterstudien, sind gesungene Reflektionen der Seele auf der Bühne, die das Orchester dem Gesang bietet. „Fra l‘ oscure ombre funestre“, „Voi avete un cor fedele“ und natürlich das berühmte „Exultate, jubilate“ zeigen Marietta Zumbült als Koloratur-Star, der silberhell und schnörkellos durch alle Register führt. Zumbült war lyrischer Sopran am Deutschen Nationaltheater in Weimar und sang alle großen Partien ihres Faches. Seit 2009 ist sie auf unterschiedlichen Theater- und Konzertbühnen tätig und hat einen Lehrauftrag an der Musikhochschule in Weimar. In den Vesperae wird sie solistisch ergänzt von Alexandra Ionis (Alt), Joel Scott (Tenor) und Konstantin Ingenpaß (Bass).

„Ah, lo previdi“ war die erste von zwei großen Konzertarien, die Mozart für die Tschechin Josefa Dušek schrieb. Sie war mit dem tschechischen Komponisten und Pianisten Franz Xaver Dušek verheiratet und traf Mozart in Salzburg, als sie ihren Großvater dort besuchte. Aufgrund dieser Begegnung schrieb Mozart „Ah, lo previdi“, die Arie Andromedas.

„Exultate jubilate“, eigentlich für den Kastraten Venazio Rauziini geschrieben, ist das Paradestück für lyrischen Mozart-Sopran und entstand 1773 für die Mailänder Theatinerkirche. Die Sinfonie in A-Dur ist eines der ersten Meisterstücke des jungen Sinfonikers Mozart und rundet das Programm sinfonisch ab.

Quelle: Stadt Hamm

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