Göran und Sven sind ein glücklich verheiratetes Paar. Nur eines fehlt den beiden noch zur Krönung: ein Kind, das aus ihnen eine richtige kleine Familie macht. Schon lange haben sie sich um eine Adoption bemüht, doch die Behörden standen dem Vorhaben eher ablehnend gegenüber. Jetzt haben sie aber doch eine Ausnahmegenehmigung erhalten und freuen sich auf die Ankunft des neuen Familienmitglieds – Klein-Patrick, eineinhalb Jahre alt. Die Wohnung wurde in ein kuscheliges Nest verwandelt, reichlich Stofftiere und anderes Spielzeug eingekauft. Und dann steht er vor der Tür. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn Patrick ist kein kleines Kind, sondern ein aufmüpfiger Fünfzehnjähriger mit krimineller Vergangenheit. Was ein winziger Kommafehler in den Unterlagen doch ausmacht …
Keine Frage, dass alle drei erst einmal geschockt sind. Aber trotz aller Vorurteile, die alsbald zum Vorschein kommen, müssen sie sich wohl oder übel erst einmal arrangieren. Es ist nämlich Gründonnerstag, Nachmittag um genau zu sein, und natürlich ist beim Sozialamt niemand mehr erreichbar. Zwei Welten treffen aufeinander, die beide außerhalb der gesellschaftlichen Normen stehen. Auf der einen Seite das homosexuelle Paar, das mit Anfeindungen aus der Nachbarschaft zu kämpfen hat, auf der anderen Seite der kriminelle Jugendliche, der schon diverse Heimaufenthalte hinter sich hat und mit dem keiner etwas zu tun haben will. Der Behördenfehler wird zum Auslöser für eine einschneidende Veränderung im Leben dieser drei. Und für eine turbulente Komödie voller Pointen und übermütiger Situationskomik.
„Patrick 1,5“ ist Michael Drukers (*1957) bis dato erfolgreichstes Stück. Die Komödie des schwedischen Autors wurde 2008 auch verfilmt und war der zweiterfolgreichste Film des Jahres in Schweden. Regisseur Thomas Rohmer von den Theatergastspielen Fürth hat sich des Stoffes angenommen, seine temporeiche Inszenierung ist am Sonntag, 2. Februar, um 19.30 Uhr im Kurhaus zu sehen. Das Plädoyer für Toleranz und Akzeptanz besticht durch gut gesetzte Pointen, verzichtet auf den erhobenen Zeigefinger und räumt leichtfüßig mit Vorurteilen auf. Statt aufgesetztem Gehabe rücken die menschlichen Schrullen der Charaktere in den Blickpunkt. Regisseur Rohmer selbst übernimmt auch den Part des „liebevollen Teddybären“ Göran.
Quelle: Stadt Hamm