Mehr als 100 Beamte des Zollfahndungsamts Essen sowie der Hauptzollämter Bremen und Köln und 60 Beamte der Bundespolizei durchsuchten am 06. November 2019 insgesamt 17 Wohn- und Geschäftsräume in Neuss und Umgebung wegen des Verdachts der bandenmäßi-gen Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit dem Einfuhrschmuggel hochwertiger PKW aus Russland, der Beihilfe hierzu sowie der Urkundenfälschung.
Die Maßnahmen richteten sich gegen bislang zwei deutsche und zwei russischen Staatsange-hörigen, die im Verdacht stehen, seit mehreren Jahren hochwertige Nobelkarossen aus Russ-land in die Europäische Union eingeführt zu haben, ohne die fälligen Einfuhrabgaben (Zoll und Einfuhrumsatzsteuer) zu entrichten.
Die Fahrzeuge wurden den bisherigen Ermittlungen zufolge, von bisher noch nicht identifizier-ten Personen in Russland beschafft. Anschließend verbrachten der 51 jährige russische Tat-verdächtige persönlich sowie mehrere bisher unbekannte Fahrer die Fahrzeuge in die Europä-ische Union und weiter nach Deutschland.
Mittels gefälschter Zolldokumente, angeblich aus Litauen, wurden fast 100 hochpreisige PKW „gewaschen“ und später im Internet fälschlicherweise mit Erstzulassung in Deutschland zum Kauf angeboten und tatsächlich verkauft. Die durch einen russischen Staatsangehörigen betriebene Fälscherwerkstatt im Rheinland wurde durch die Zollfahnder ausfindig gemacht und ausgehoben.
Aus Drittländern in die Europäische Union eingeführte PKW unterliegen Einfuhrabgaben, näm-lich dem Zoll (10 %) und natürlich der Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 19 % und müssen bei der Einfuhr durch den Zoll abgefertigt werden.
Der bisherige Steuerschaden beläuft sich auf über 650.000 Euro.
Im Ergebnis der gestrigen Durchsuchungen stellten die Fahnder u.a. 17 Luxusfahrzeuge, um-fangreiche Geschäftsunterlagen, sowie mehr als 5000,- Euro Bargeld und zwei hochwertige Herrenarmbanduhren, sicher und vollstreckten einen Arrestbeschluss in Höhe von 650.000,- Euro.
Die weiteren Ermittlungen führt das Zollfahndungsamt Essen im Auftrag der Staatsanwalt-schaft Düsseldorf.
Quelle: Zoll NRW