Das Requiem des Operettenkönigs Franz von Suppé

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Foto: Stadt Hamm

Mit dem geistlichen Meisterwerk des Operettenkönigs Franz von Suppé, seinem Requiem, eröffnet der Konzertchor des Städtischen Musikvereins am Samstag, 28. September, um 19.30 Uhr die Konzertreihe im Kurhaus Bad Hamm. Klangkräftige Unterstützung bekommt der Chor von der Philharmonie Südwestfalen unter der Leitung von Lothar R. Mayer. Die Solistenparts übernehmen Robyn Allegra Parton (Sopran), Alexandra Ionis (Alt), André Khamasmie (Tenor) und Thomas Wija (Bass).
Im Vorfeld lädt Musikvermittlerin Anne Kussmaul die interessierten Besucher zu einer Einführung ein, in der sie spannende Informationen und wissenswerte Details zum Konzertprogramm erläutert (Beginn 18.30 Uhr, Kostenbeitrag 5,50 €, ein Glas Wein, Sekt, o. ä. inbegriffen).

Franz von Suppé, 1819 in Split geboren, ist der Operettenkönig. Er schrieb die Musik zu über 190 Possen und Lustspielen, ist sogar Erfinder der Wiener Operette. Alles, was er vor diesem großen Ruhm komponiert hatte, geriet darüber in Vergessenheit, fand man zu leicht und lustig – wie das Meisterwerk unter allen seinen geistlich ausgerichteten Werken, das „Requiem“ aus dem Jahr 1855.

Suppé war gerade 21, als er sein Studium beendet hatte. Er hatte die Musik immer schon geliebt, sang in Split im Kirchenchor und lernte Flöte als Kind. Auf Wunsch des Vaters begann er jedoch ein Jurastudium in Padua, von dem es ihn aber immer wieder an die Mailänder Scala zog, wo er persönlichen Kontakt zu Gioachino Rossini, Gaetano Donizetti und dem jungen Giuseppe Verdi hatte. Mit sechzehn Jahren schuf er sein erstes größeres Werk, eine Messe in F-Dur, die er erst vierzig Jahre später als Missa Dalmatica veröffentlichte. Nach dem Tod seines Vaters zog er 1835 nach Wien und begann dort ein Medizinstudium, das er jedoch rasch wieder aufgab, um am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien bei Ignaz Xaver von Seyfried, einem Freund Ludwig van Beethovens, zu studieren.
Franz Pokorny, Direktor des Theaters in der Josefstadt, war von dem Talent des Komponisten tief beeindruckt und holte ihn als Kapellmeister ans Theater. Zu seinem Tod schrieb Suppé sein lyrisches und hochromantisches Requiem, mit einem wunderbaren Solistenquartett im „Benedictus“ und beeindruckendem Tosen im Dies Irae. Es wurde ein sehr persönliches Werk in der Tradition der österreichisch-süddeutschen Kirchenmusik, das Einflüsse aus Hochromantik, süd-mitteleuropäischer Volksmusik und italienischem Belcanto vereinte, ein romantisches Requiem par excellence.

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